dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Troika kommt nach Athen - Regierung stellt Wunschliste zusammen =

Athen (dpa) - Der neuen griechischen Regierung in Athen steht in dieser Woche harte Arbeit bevor. Die ersten Experten der „Troika“ der internationalen Geldgeber sind am Montag in Griechenland eingetroffen und wollen am Dienstag ihre Arbeit aufnehmen. Zunächst steht ein Kassensturz an. Dabei soll festgestellt werden, was nach fast drei Monaten Wahlkampf und zwei Wahlgängen in Griechenland vom Sparprogramm überhaupt umgesetzt wurde. Die Kontrollen der Troika von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) sollen mehrere Wochen dauern. Es geht um die Auszahlung weiterer Kredittranchen, auf die Griechenland angewiesen ist, um den drohenden Staatsbankrott zu verhindern.

Linde baut Gesundheits-Geschäft kräftig aus - Milliardenübernahme =

München (dpa) - Linde baut sein Gesundheitsgeschäft mit einem Milliardenzukauf auf dem US-Markt deutlich aus. Der Münchner Gase-Spezialist will den Sauerstoffgeräte-Hersteller Lincare für umgerechnet rund 3,6 Milliarden Euro übernehmen und damit auf dem wichtigen nordamerikanischen Markt den Umsatz verdoppeln. „Mit dieser strategischen Akquisition können wir den nächsten großen Schritt auf einem stabilen, zukunftsträchtigen und profitablen Geschäftsfeld machen“, teilte Linde-Chef Wolfgang Reitzle in München mit. Sowohl die Lincare-Aktionäre als auch die Behörden müssen noch zustimmen. Rückendeckung bekommt Reitzle vom Lincare-Management, dass die Transaktion einstimmig gebilligt hat. Linde will das Unternehmen als Tochter in den Konzern eingliedern.

Barclays-Aufsichtsratschef Marcus Agius tritt zurück =

London (dpa) - Im Skandal um versuchte Zinsmanipulation bei der britischen Großbank Barclays hat Aufsichtsratschef Marcus Agius seinen Hut genommen. Es tue ihm aufrichtig Leid, dass Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre „im Stich gelassen“ worden seien, erklärte Agius am Montag zu seinem Rücktritt. Er werde so lange auf dem Posten bleiben, bis eine Nachfolgeregelung gefunden sei. Barclays kündigte zudem eine interne Untersuchung der Vorfälle an. Ein neuer Verhaltenskodex solle entwickelt werden. „Die Ereignisse der letzten Woche haben inakzeptable Verhaltensstandards innerhalb der Bank offengelegt und Barclays Ruf einen schweren Schlag gegeben“, erklärte Agius.

Apple zahlt 60 Millionen Dollar für iPad-Namensrechte in China =

Peking (dpa) - Im Streit um die Namensrechte für das iPad in China hat Apple 60 Millionen US-Dollar an ein Unternehmen in Südchina zahlen müssen. Der kalifornische Computerkonzern beendet damit einen potenziell geschäftsschädigenden Rechtsstreit um den Verkauf des beliebten Tablet-Computers auf seinem weltweit zweitwichtigsten Markt. Vor dem Provinzgericht der Südprovinz Guangdong akzeptierte Apple einen Vergleich mit der Firma Proview Technology aus Shenzhen, die bislang die eingetragenen Namensrechte für China hielt. „Der Fall ist abgeschlossen“, sagte Proview-Anwalt Ma Dongxiao der Deutschen Presse-Agentur in Peking. Apple habe das Geld bereits auf ein gerichtlich verwaltetes Treuhänderkonto überwiesen.

Verbraucherschützer: Dispozinsen müssen sinken - „Unter 10 Prozent =

Berlin (dpa) - Die Zinsen für das Überziehen des Girokontos müssen nach Ansicht von Verbraucherschützern rasch deutlich sinken. „Die Dispozinsen in Deutschland sind immer noch viel zu hoch“, sagte Stephanie Pallasch, Bankexpertin der Stiftung Warentest, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Derzeit müssen Kunden nach ihren Angaben durchschnittlich zwischen 10 und 11 Prozent bezahlen. „Es gibt einige Direktbanken, die sich mit 6 bis 7 Prozent zufriedengeben. Bei dem aktuellen Zinsniveau sollte der Satz aber bei deutlich unter 10 Prozent liegen.“ Gerade Kunden in ländlichen Regionen hätten aufgrund der Monopolstellung der Bank vor Ort häufig keine andere Wahl, als ungünstige Bedingungen hinzunehmen.

Insolvenzverfahren für Q-Cells eröffnet - keine Entlassungen =

Bitterfeld-Wolfen (dpa) - Drei Monate nach der Pleite des früheren Solar-Weltmarktführers Q-Cells aus Bitterfeld-Wolfen ist das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet worden. „Entlassungen sind zurzeit keine geplant“, teilten der Verwalter und das Unternehmen in einer Mitteilung am Montag mit. Die Geschäftsentwicklung sei im vergangenen Quartal trotz des vorläufigen Insolvenzverfahrens zufriedenstellend verlaufen. Das Amtsgericht Dessau-Roßlau habe Rechtsanwalt Henning Schorisch als Insolvenzverwalter bestätigt. Er wolle den Geschäftsbetrieb der Firma vorerst fortführen. Zudem soll weiter nach Investoren gesucht werden.

Dax steigt weiter dank Wirtschaftsdaten und EU-Gipfel =

Frankfurt/Main (dpa) - Der Aufwärtstrend am deutschen Aktienmarkt hat zunächst auch in der neuen Woche angehalten. Der Dax stabilisierte sich am Montagnachmittag auf dem höheren Niveau und notierte 1,03 Prozent höher bei 6482 Punkten. Der MDax legte um 0,88 Prozent auf 10 435 Punkte zu , der TecDax gewann 1,24 Prozent auf 753 Punkte. Der Euro erhöhte sich leicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2593 (Freitag: 1,2590) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7941 (0,7943) Euro.