dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Ackermann verabschiedet sich mit geschrumpftem Gewinn
Frankfurt/Main (dpa) - Die Deutsche Bank hat den Abwärtstrend im ersten Quartal gestoppt, doch eine Traumbilanz hat der scheidende Bank-Chef Josef Ackermann seinen Aktionären nicht präsentieren können. Unter dem Strich verdiente der deutsche Branchenprimus 1,4 Milliarden Euro, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Das war gut ein Drittel weniger als im starken Vorjahreszeitraum, aber immerhin deutlich mehr als das magere Plus von 186 Millionen Euro im vierten Quartal 2011. „Vor dem Hintergrund anhaltender Zurückhaltung auf den globalen Finanzmärkten haben wir solide Ergebnisse erzielt“, erklärte Ackermann. Ausgerechnet das Investmentbanking, das sein umstrittener Nachfolger Anshu Jain verantwortet, trug maßgeblich zu dem Gewinn bei.
Fresenius will Konkurrenten Rhön-Klinikum schlucken
Bad Homburg/Bad Neustadt (dpa) - In Deutschland soll ein privater Krankenhaus-Riese entstehen. Der Gesundheitskonzern Fresenius hat am Donnerstag ein Übernahmeangebot für den Konkurrenten Rhön-Klinikum angekündigt. Die 53 Rhön-Kliniken sollen mit den Häusern der Fresenius-Tochter Helios zusammengeführt werden, kündigte das Unternehmen in Bad Homburg bei Frankfurt an. Helios ist bereits nach der Übernahme der Damp-Gruppe in Schleswig-Holstein der größte private Klinikbetreiber in Deutschland. Die Übernahme werde rund 3,1 Milliarden Euro kosten.
Bayer bleibt auf Rekordkurs - gute Prognose für 2012
Leverkusen (dpa) - Trotz eines schwächelnden Chemiegeschäftes hat der Pharma- und Chemiekonzern Bayer einen unerwartet guten Start in das laufende Geschäftsjahr hingelegt. Angetrieben durch gute Ergebnisse in den Sparten Pflanzenschutz und Gesundheit schnellte der Gewinn um satte 53,5 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro in die Höhe, wie das Unternehmen am Donnerstag in Leverkusen mitteilte. Mit einer Umsatzsteigerung von 6,8 Prozent auf den Rekordwert von 10,1 Milliarden Euro im ersten Quartal befindet sich der Dax-Konzern weiterhin auf Erfolgskurs. Wichtiges Zugpferd des Unternehmens war die Pflanzenschutz-Sparte, in der sich der Gewinn vor Zinsen und Steuern auf über 850 Millionen Euro vervierfachte.
VW kann Gewinn im Auftaktquartal kräftig steigern
Wolfsburg (dpa) - Der Autobauer Volkswagen hat seinen Gewinn im Auftaktquartal um 86,1 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro kräftig gesteigert. Grund für den hohen Zuwachs waren vor allem das erfolgreiche China-Geschäft und die Beteiligung an dem Sportwagenbauer Porsche, der in den ersten drei Monaten gute Geschäfte machte. Das operative Ergebnis steigerte der VW-Konzern um 10,2 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um 26,3 Prozent auf 47,3 Milliarden Euro und damit stärker als die Auslieferungen, die um 11,1 Prozent auf 2,2 Millionen Autos zunnahmen.
Praktiker stoppt Umsatzverfall in Deutschland
Kirkel (dpa) - Die kriselnde Baumarktkette Praktiker hat den Umsatzverfall auf ihrem Heimatmarkt gestoppt. Im ersten Quartal 2012 seien die Erlöse der Praktiker-Märkte in Deutschland erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder gestiegen, teilte das noch im saarländischen Kirkel ansässige Unternehmen am Donnerstag mit. „Der positive Verlauf des Inlandsgeschäfts bestätigt uns in der Einschätzung, dass wir auf dem richtigen Weg sind und die laufende Restrukturierung zu wirken beginnt“, erklärte Thomas Fox, Vorstandschef des mit Verlust arbeitenden Unternehmens.
Schlecker bietet klagenden Mitarbeitern 500 Euro Abfindung
Ehingen/Ulm (dpa) - Der Schlecker-Insolvenzverwalter will allen gekündigten Mitarbeitern eine Abfindung von 500 Euro anbieten. Diesen Vorschlag unterbreitete Rechtsanwältin Gerda Straetmanns von der Insolvenzverwaltung bereits zwei Ex-Mitarbeitern in Güteverhandlungen vor dem Arbeitsgericht Ulm, wie der zuständige Richter Nikolaus Zimmermann am Donnerstag sagte. Er bestätigte damit einen Bericht der „Südwest Presse“ (Donnerstag). Die Summe soll als „Leitfaden für alle Schlecker-Fälle“ gelten. „Wenn sich beide Parteien darauf einigen, wäre der schwierig zu führende Prozess abgewendet“, sagte der Ulmer Richter. Die Summe sei „natürlich nicht viel“, über die Annahme hätten jetzt die Klagenden zu entscheiden. Die Ex-Arbeitnehmer haben in der Regel zwei Wochen Zeit, auf das Angebot zu reagieren.
Dax nach zwei Erholungstagen im Minus
Frankfurt/Main (dpa) - Nach der jüngsten Erholungsbewegung und zwischenzeitlich weiteren Kursgewinnen ist dem Dax am Donnerstag erst einmal die Luft ausgegangen. Schwache Wirtschaftsdaten aus den USA sorgten dafür, dass der deutsche Leitindex sein Minus auf 0,76 Prozent und 6653 Punkte ausweitete, nachdem er an den vergangenen beiden Handelstagen um fast drei Prozent zugelegt hatte. Die übrigen Indizes behaupteten sich dagegen im Plus: Der MDax kletterte angetrieben von einer Offerte für Rhön Klinikum um 0,58 Prozent auf 10 691 Punkte, der TecDax legte knapp um 0,12 Prozent auf 783 Punkte zu. Der Kurs des Euro legte zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3215 (Mittwoch: 1,3206) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7567 (0,7572) Euro.