dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Aufschwung füllt die Staatskassen - Defizit sinkt =

Wiesbaden (dpa) - Der rasante Konjunkturaufschwung zum Jahresbeginn hat Milliarden in die deutschen Staatskassen gespült. Die Steuereinnahmen zogen kräftig an, während die Ausgaben für Sozialleistungen wie Arbeitslosen- und Kurzarbeitergeld zweistellig zurückgefahren werden konnten. So sank das deutsche Defizit im ersten Halbjahr 2011 auf 0,6 Prozent der Wirtschaftsleistung, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete. Während Euroländer wie Griechenland oder Portugal unter gigantischen Schuldenbergen leiden und vor der Pleite gerettet werden mussten, erreichte Deutschland damit die niedrigste Defizitquote seit dem ersten Halbjahr 2008.

Verunsicherte Verbraucher bremsen deutsche Wirtschaft =

Wiesbaden (dpa) - Die Unsicherheit der Verbraucher hat die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal deutlich gebremst. Auch der Atomausstieg machte sich bemerkbar. Nach dem fulminanten Jahresstart kam das Wachstum im Vergleich zum ersten Vierteljahr (plus 1,3 Prozent) mit 0,1 Prozent fast zum Erliegen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Die Behörde bestätigte damit ihre ersten Prognosen. Experten deuten den Rückgang als vorübergehenden Dämpfer und rechnen für das gesamte Jahr 2011 mit einem Wachstum von 3,0 Prozent.

WestLB-Restbank soll unter Dach der Helaba =

Berlin/Frankfurt (dpa) - Die geplante WestLB-Restbank soll unter das Dach der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) schlüpfen. „Die Helaba und ihre Träger prüfen eine Integration des aus der WestLB herauszulösenden Sparkassengeschäfts in die Heleba“, erklärten die zuständigen Sparkassenverbände, die Helaba und der Deutsche Sparkassen- und Giroverband am Donnerstag in Berlin. Die Prüfung sei ergebnisoffen. Sollte es zu dem Deal kommen, werden sich im Gegenzug die Sparkassenverbände Nordrhein-Westfalen an der Helaba beteiligen. Details stehen noch nicht fest.

Griechenland droht Sparziele zu verfehlen =

Athen (dpa) - Griechenland könnte wegen der schrumpfenden Wirtschaft und sinkender Steuereinnahmen die von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) gesetzten Sparziele verfehlen. Wenn sich die Finanzen des Landes so weiterentwickelten, drohe in diesem Jahr ein Haushaltsdefizit von etwa 8,8 Prozent, schätzt die zuständige Abteilung des griechischen Parlaments. Der Bericht lag der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag vor. Damit würde Griechenland das gesetzte Ziel, das Defizit auf 7,5 bis 7,6 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu drücken, verfehlen.

Größte IFA beginnt - mehr als 1400 Stände am Funkturm =

Berlin (dpa) - Auf dem Berliner Messegelände öffnet sich an diesem Freitag wieder die Welt der flachen Fernseher und vernetzten Wohnzimmer. Bei der 51. Internationalen Funkausstellung (IFA) präsentieren 1441 Aussteller ihre Neuheiten, darunter auch Hausgeräte. Die Branche hofft, dass durch die IFA die zuletzt schwächelnde Nachfrage wieder anzieht. Lust auf den Messebesuch sollen auch Sänger wie Roland Kaiser, Ich+Ich und Wir sind Helden im Unterhaltungsprogramm machen.

Fluglotsen-Schlichtung in entscheidender Phase =

Frankfurt/Main (dpa) - Die Schlichtung im Tarifkonflikt zwischen Fluglotsen und Deutscher Flugsicherung (DFS) hat die entscheidende Phase erreicht. Die Verhandlungen seien am Mittwochabend beendet worden, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) am Donnerstag. Der Schlichter, der Münchner Arbeitsrechtler Volker Rieble, hat nun bis kommenden Mittwoch (7.9.) Zeit, um eine Empfehlung auszuarbeiten. Bis zum 16. September sollen die Parteien entscheiden, ob sie den Schlichterspruch annehmen. Streiks müssen Flugreisende bis dahin nicht befürchten.

Deutsche Aktien verlieren wegen Gewinnmitnahmen vor US-Daten=

Frankfurt/Main (dpa) - Gewinnmitnahmen haben die wichtigsten deutschen Aktienindizes am Donnerstag ins Minus gedrückt. Der Dax verließ seinen Erholungspfad der vergangenen Tage und büßte am Nachmittag 1,63 Prozent auf 5691 Punkte ein. Seit Freitag hatte sich der Leitindex bis zum Vortageshoch um fast 9 Prozent erholt, nachdem Schnäppchenjäger auf dem ermäßigten Kursniveau aktiv geworden waren. Der MDax fiel um 0,97 Prozent auf 9088 Punkte und das Technologiebarometer TecDax verlor 0,98 Prozent auf 747 Punkte. Der Eurokurs fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4285 (1,4450) US-Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7000 (0,6920) Euro.