dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
US-Schuldenstreit treibt Goldpreis auf neues Rekordhoch =
London (dpa) - Der Nervenkrieg um die Einigung im US-Schuldenstreit hat den Goldpreis auf ein neues Rekordhoch getrieben. In der Nacht zum Montag kletterte der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) zeitweise bis auf 1622,49 Dollar - so viel wie noch nie. Im weiteren Handel fiel der Goldpreis aber etwas zurück. Im Mittagshandel stand er bei 1620,26 Dollar. Das sind aber immer noch 21,46 Dollar mehr als am Freitag. „Nach dem Wochenende scheint das Unmögliche doch möglich zu werden“, befürchten die Experten der HSH Nordbank. Die USA könnten vom 2. August an tatsächlich Probleme bekommen, allen ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.
Rösler lädt Wirtschaft zu Griechenland-Treffen =
Berlin (dpa) - Die Bundesregierung will gemeinsam mit der Wirtschaft nach neuen Wegen für Investitionen in Griechenland suchen. Dazu berief Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) für Mittwoch ein Treffen in Berlin ein. Nach Angaben eines Ministeriumssprechers soll dabei ausgelotet werden, wie das „Wachstum in Griechenland belebt werden kann“. Eingeladen sind etwa 20 Verbände. Nach einem Bericht des „Handelsblatts“ (Montag) arbeitet der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) bereits an einem Konzept, um die Investitionsanreize in dem südeuropäischen Land zu verbessern. Die Gespräche liefen bereits seit mehr als einem Jahr, auf ausdrücklichen Wunsch des Kanzleramts.
Moody's stuft Griechenland Kreditbewertung zurück =
London (dpa) - Die US-Ratingagentur Moody's hat Griechenland erneut zurückgestuft. Nach zuletzt „Caa1“ laute die neue Bewertung „Ca“, hieß es in einer Mitteilung. „Ca“ ist die schlechteste Note über einem Kreditausfall, der bei „Moody's“ die Note „C“ erhält. Durch das neue Rettungspaket für Griechenland werde für das hoch verschuldete Land „Zeit gekauft“, hieß es weiter in der Stellungnahme von Moody's. Das in der vergangene Woche verkündete Rettungsprogramm für Griechenland bedeute für die privaten Gläubiger des Landes allerdings „substanzielle ökonomische Verluste“. Den Ausblick der Kreditbewertung bezeichnete Moody's als vorerst nach offen.
Fiat Industrial mit Gewinnsprung im Quartal =
Turin (dpa) - Die vom Autokonzern Fiat abgespaltene Lastwagen- und Traktorensparte Fiat Industrial hat im zweiten Quartal einen Gewinnsprung verzeichnet und setzt sich nun höhere Ziele fürs Gesamtjahr. Im Zeitraum von April bis Juni blieben unterm Strich 239 Millionen Euro, nach 130 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte nach Unternehmensangaben vom Montag vor allem wegen des gut laufenden Lastwagengeschäfts um elf Prozent auf 6,28 Milliarden Euro zu. An der Mailänder Börse zogen die Aktien um fast fünf Prozent an. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern (Iveco, CNH) nun 24 Milliarden Euro Umsatz, zwei Milliarden Euro mehr als zuvor. Beim Betriebsgewinn werden mehr als 1,5 Milliarden Euro angepeilt, zuvor war das Unternehmen von bestenfalls 1,4 Milliarden Euro ausgegangen.
Start des Sommerschlussverkaufs - Händler wünschen sich mehr Sonne =
Köln/Berlin (dpa) - Mit Rabatten bis zu 70 Prozent hat am Montag der Sommerschlussverkauf begonnen. „Es ist normal angelaufen. Heute haben wir eigentlich ganz gutes Einkaufswetter - zumindest sind die Verführungen geringer, etwas anderes zu machen als Shoppen zu gehen“, sagte der Sprecher des Deutschen Textileinzelhandels (BTE), Axel Augustin. „Etwas wärmere Temperaturen würden wir uns aber schon wünschen.“ Das Schmuddelwetter der vergangenen Wochen hatte dem Bekleidungshandel eine Umsatzdelle beschert. Der größte Umsatz wird erfahrungsgemäß an den Wochenenden gemacht. Außer Bekleidungsgeschäften beteiligten sich auch viele Baumärkte, Elektronikfachläden oder Möbelhäuser am freiwilligen Schlussverkauf.
Kreise: Siemens verlängert Vorstandsverträge =
München (dpa) - Siemens-Chef Peter Löscher wird wohl auch in den kommenden Jahren den Münchner Technologieriesen führen. Bereits an diesem Mittwoch dürfte der Aufsichtsrat des Dax-Konzerns den Vertrag des 53 Jahre alten Österreichers vorzeitig um fünf Jahre verlängern, hieß es am Montag aus dem Umfeld des Gremiums. Auch die Verträge mit Industrievorstand Siegfried Russwurm und Chefjustiziar Peter Solmssen sollten verlängert werden. Siemens selbst wollte sich zu dem Thema aber nicht äußern. Löscher hatte es im Zuge des Schmiergeldskandals 2007 als erster Externer an die Spitze des Siemens-Konzerns geschafft und nach der milliardenschweren Affäre deren Aufarbeitung vorangetrieben - aus Sicht der Aufsichtsräte mit großem Erfolg. Zudem baute der Manager das Unternehmen kräftig um.
Neue Rechtsform bei Puma - Wechsel an der Führungsspitze =
Herzogenaurach (dpa) - Staffelübergabe beim Sportartikelhersteller Puma: Der neue Chef Franz Koch hat den Posten seines Vorgängers Jochen Zeitz offiziell übernommen. Der Zeitpunkt des Wechsels war an die Eintragung der neuen Rechtsform einer Europäischen Aktiengesellschaft (SE) ins Handelsregister geknüpft. Wie Puma mitteilte, wechselt Zeitz nun wie geplant zur Konzernmutter Pinault-Printemps-Redoute (PPR) nach Paris. Dort wird er als Vorsitzender des Puma-Verwaltungsrats aber weiterhin die Zügel in der Hand behalten. Der erst 32 Jahre alte Franz Koch könne jedoch im Rahmen des festgelegten Wachstumsplans „völlig frei“ agieren, betonte Zeitz in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa.
„Bild“: Bahn mit leichtem Zuwachs bei Fahrgastzahl =
Berlin (dpa) - Die Deutsche Bahn hat ihre Fahrgastzahl nach Informationen der „Bild“-Zeitung im ersten Halbjahr leicht erhöht. Die Zahl der Fahrten mit Bahnen und Bussen sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Millionen auf 1,38 Milliarden gestiegen, berichtet das Blatt unter Berufung auf Konzernangaben. Das wäre ein Zuwachs um 1,3 Prozent und zugleich der höchste Wert in einem ersten Halbjahr. Die Bahn bestätigte die Zahlen nicht. Das Unternehmen legt an diesem Donnerstag seine Halbjahresbilanz vor. Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands größter Stromverbraucher verwendet künftig mehr Ökoenergie. Die Bahn bezieht in den nächsten Jahren für insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro Strom aus umweltfreundlicher Wasserkraft vom Energiekonzern RWE.
Firmen sollen EU-weit leichter Schulden eintreiben können =
Brüssel (dpa) - Die EU will Firmen das Eintreiben von Schulden im Ausland erleichtern. Einen Entwurf für ein europaweit einheitliches Verfahren hat EU-Justizkommissarin Viviane Reding in Brüssel vorgestellt. Er sieht eine Kontenpfändung vor, das heißt, Gläubiger können den geschuldeten Betrag auf dem Konto des Schuldners sperren lassen. „Wir müssen dafür sorgen, dass Forderungen im Ausland genauso einfach eingetrieben werden können wie im Inland“, sagte Reding. Nach EU-Angaben kämpfen etwa eine Million Firmen mit ausstehenden Zahlungen. Die offenen Rechnungen summieren sich EU-weit auf etwa 600 Millionen Euro. Dem Vorschlag müssen das Europaparlament und die Mitgliedstaaten noch zustimmen.
Blackberry-Hersteller entlässt 2000 Leute =
Waterloo (dpa) - Die starke Konkurrenz durch Apples iPhone sowie die Android-Smartphones kostet Jobs beim Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM). Weltweit müssten rund 2000 Mitarbeiter gehen, teilte das kanadische Unternehmen mit. Die betroffenen Mitarbeiter würden ab dieser Woche informiert. Am Ende sollen noch 17 000 Beschäftigte übrig bleiben. Auch das Management wird umgekrempelt. Die Kanadier gehören zwar zu den Pionieren bei den boomenden Smartphones, doch hatten sie sich nur halbherzig dem Trend zu Touchscreens und Multimediafunktionen angeschlossen. Stattdessen setzte Blackberry weiter auf eine Tastatur und vertraute auf seinen speziellen E-Mail-Dienst, der das Unternehmen groß gemacht hatte.
Dax minimal im Plus - US-Schuldendebatte sorgt für Nervosität =
Frankfurt/Main (dpa) - Der nach wie vor nicht gelöste Schuldenstreit in den USA hat zum Wochenstart für erhöhte Nervosität am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Nach einem schwächeren Start pendelte der Dax die meiste Zeit über zwischen minimalen Gewinnen und Verlusten und stand zuletzt bei 7332,38 Punkten um 0,08 Prozent höher. Dem MDax und dem TecDax erging es ähnlich: Der Index mittelgroßer Werte gewann minimal 0,03 Prozent auf 10 890,06 Punkte hinzu. Das Technologiewerte-Barometer fiel derweil um 0,27 Prozent auf 846,19 Punkte zurück. Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,58 (Freitag: 2,68) Prozent. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4380 (Freitag: 1,4391) Dollar fest.