dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Merkel erwartet starkes Signal für Euro

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet vom Spitzentreffen der Euro-Länder ein starkes Signal an die Finanzmärkte. Man sei auf gutem Weg, die Sünden der Vergangenheit zu überwinden, sagte Merkel am Freitag nach einem Treffen mit dem Chef der Euro-Gruppe, Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker, in Berlin. Merkel räumte aber ein, dass bei der Euro-Gesamtstrategie noch eine Menge Arbeit zu tun sei. Juncker sagte, man werde eine „wasserdichte Lösung“ präsentieren. Die Staats- und Regierungschefs der 17 Euro-Länder kommen am 11. März zu einem Sondertreffen zusammen, um ein Gesamtpaket zur Stabilisierung der Euro-Zone zu schnüren.

Dritter Warnstreik der Lokführer - Züge stehen still

Frankfurt/Main/Berlin (dpa) - Wieder mussten Bahnreisende eine unfreiwillige Pause einlegen: Warnstreiks der Lokführer haben am Freitag zum dritten Mal innerhalb von zwei Wochen bundesweit den Schienenverkehr lahmgelegt. Über drei Stunden am Vormittag waren der Nah-, Regional- und Fernverkehr vor allem in Ballungsräumen in Mitleidenschaft gezogen. Zum Teil blieben mehr als 90 Prozent der Züge in den Bahnhöfen, das befürchtete Chaos blieb jedoch aus. Ab der kommenden Woche könnten die Arbeitsniederlegungen noch massiver werden. Die Deutsche Bahn sprach von Hunderttausenden Fahrgästen, die von Ausfällen oder Verspätungen betroffen waren. Mit Behinderungen war noch bis in den Abend zu rechnen.

Benzin-Gipfel am Dienstag - Regierung warnt Industrie

Berlin (dpa) - Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will trotz Absatzkrise und Millionen verunsicherter Autofahrer am umstrittenen Biosprit E10 festhalten. Das betonte Röttgens Sprecherin am Freitag in Berlin. Angesichts des Chaos bei der Einführung will die Bundesregierung zusammen mit der Auto- und Tankstellenbranche am Dienstag bei einem „Benzin-Gipfel“ nach Auswegen suchen. Erste Politiker forderten das Aus für das gesamte E10-Projekt. Der Chef der CSU-Gruppe im EU-Parlament, Markus Ferber, sagte der „Bild“-Zeitung: „E10 wieder abzuschaffen, wäre die effektivste Klimapolitik für Mensch, Fahrzeug und Umwelt.“

Reiseverband: Vorausbuchungen für 2011 deutlich über Vorjahr =

Frankfurt/Main (dpa) - Die Deutschen geben nach wie vor am meisten Geld für Reisen aus und sollen das nach dem Willen des Branchenverbands DRV auch in Nordafrika schnell wieder tun. Die Vorausbuchungen für 2011 seien insgesamt deutlich über dem Vorjahr, sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbands, Jürgen Büchy, am Freitag in Frankfurt. Und die Unruhen in den Urlaubsländern Ägypten und Tunesien sollten den Besucherstrom nur kurz bremsen: Im Winterreiseland Ägypten könne die Nachfrage schon im Herbst das ursprüngliche Niveau wieder erreicht haben. Für Tunesien hofft der DRV auf einen starken Sommer. In beiden Ländern sei die Lage in den Touristen-Zielen sicher, betonte Büchy.

Tarif-Auftakt: Bauarbeiter fordern „faires Plus“

Berlin (dpa) - Für die rund 700 000 Beschäftigten am Bau haben am Freitag die diesjährigen Tarifverhandlungen begonnen. Zum Auftakt der ersten Tarifrunde in Berlin forderte die Gewerkschaft IG Bau ein „faires Plus“ von 5,9 Prozent für die Beschäftigten. „Die Bauarbeiter haben ein Recht darauf, an der guten Entwicklung der Branche beteiligt zu werden“, teilte der stellvertretende IG-BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers mit. Außerdem will die IG Bau über eine Anhebung der Mindestlöhne in gleicher Höhe verhandeln. Mehr als 20 Jahre nach dem Mauerfall sei auch die Angleichung der Einkommen in Ost und West überfällig.

Tarifstreit bei Telekom eskaliert

Bonn (dpa) - Der seit Wochen anhaltende Tarifkonflikt bei der Deutschen Telekom hat an Schärfe zugenommen. Die Telekom forderte am Freitag wenige Tage vor Beginn der vierten Tarifrunde die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auf, ihre „Blockadehaltung aufzugeben und Entrüstungsrituale einzustellen“. Verdi-Verhandlungsführer Lothar Schröder sprach von einem „Karnevalsscherz“. Erst den Tarifpartner am Verhandlungstisch zu provozieren und dann über die Medien an seine Vernunft zu appellieren, sei mehr als merkwürdig. Die Telekom hatte in der dritten Tarifrunde eine Erhöhung der Gehälter für die rund 105 000 Beschäftigten im Inland um 2,17 Prozent angeboten. Verdi fordert dagegen Einkommensverbesserungen von 6,5 Prozent.

Lichtblick für US-Jobmarkt - Arbeitslosenquote fällt erneut

Washington (dpa) - Gute Nachricht für den US-Arbeitsmarkt: Im Februar legte die Wirtschaft um 192 000 neue Jobs zu, die Arbeitslosenquote fiel auf 8,9 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit April 2009, wie das Arbeitsministerium in Washington am Freitag mitteilte. Experten hatten mit etwa 196 000 neuen Jobs gerechnet, aber zugleich mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote von 9,0 im Januar auf 9,1.

Dax reduziert nach US-Daten seine Gewinne

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag seine frühen Gewinne fast vollständig wieder abgegeben. Die Indizes reduzierten am Nachmittag ihr Plus trotz eigentlich positiver Arbeitsmarktdaten aus den USA. Der Leitindex Dax stieg noch um 0,16 Prozent auf 7237 Punkte. Der MDax hielt sich mit 0,20 Prozent im Plus bei 10 202 Punkten. Einzig der TecDax rutschte mit 0,40 Prozent gar ins Minus ab auf 899 Punkte. Der Euro ist indes gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3957 (1,3850) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7165 (0,7220) Euro.