Warnstreiks angedroht Dritte Tarifrunde für Stahlkocher noch ohne Ergebnis

Schwierige Tarifrunde für die Stahlkocher. Sollte es nicht gelingen, bei dem dritten Treffen deutliche Fortschritte zu erzielen, droht die IG Metall mit weiteren Warnstreiks. Noch liegen die Vorstellungen von Gewerkschaft und Arbeitgebern weit auseinander.

Am Mittwoch streikten die Stahlkocher von Outokumpu Nirosta in Krefeld. Die dritte Runde der Traifverhandlungen brachte keine Ergebnisse. Foto: Archiv/Jochmann

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Düsseldorf (dpa) - Die dritte Tarifrunde für die rund 72 000 Beschäftigten der nordwestdeutsche Stahlindustrie ist bis zum Donnerstagabend in Düsseldorf zunächst noch ohne Ergebnis geblieben. Beobachter gehen davon aus, dass sich die Sitzung bis in die Nacht hinziehen könnte. In den Tagen vor der möglicherweise abschließenden Verhandlung hatte die IG Metall zu einer ganzen Serie von Warnstreiks aufgerufen, an denen sich nach Angaben der Gewerkschaft rund 13 500 Stahlkocher beteiligt hatten.

„Heute haben die Arbeitgeber die Chance, nach der Magerkost ein vernünftiges Gericht zu servieren“, sagte der Verhandlungsführer der IG Metall, Knut Giesler. Inflationsrate, Auftragslage und gesamtwirtschaftliche Situation ließen genügend Spielraum für ein Angebot der Arbeitgeber, das zu einer Lösung führen könne. Bereits zuvor hatte Giesler eine „deutlich verbesserte“ Offerte der Arbeitgeber gefordert und mit einer Fortsetzung der Warnstreiks gedroht. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Andreas Goss, hatte dagegen auf schwierige Verhandlungen hingewiesen.

Ein von den Arbeitgebern vorgelegtes Angebot über 1,3 Prozent für 15 Monate war von der IG Metall zurückgewiesen worden. Die Gewerkschaft fordert 4,5 Prozent mehr Geld für zwölf Monate sowie eine Weiterführung der Tarifverträge zur Altersteilzeit und zum Einsatz von Werkverträgen.

Verhandelt wird zunächst für die Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. Für die Beschäftigten im Saarland und im Osten Deutschlands werden separate Gespräche geführt. Insgesamt zählt die Branche bundesweit rund 88 000 Beschäftigte.