DZ-Bank schreibt 243 Millionen Euro auf Griechenland ab
Frankfurt/Berlin (dpa) - Die DZ-Bank muss im ersten Halbjahr 2011 243 Millionen Euro auf ihr Griechenland-Portfolio abschreiben. Das sagte DZ-Bank-Chef Wolfgang Kirsch der Zeitung „Welt am Sonntag“ (28.
August 2011).
„Dabei haben wir den konservativen Weg gewählt und auf Marktwerte abgeschrieben“, ergänzte er. Zudem bestätigte Kirsch, dass sich die Bank am vereinbarten Rettungspaket für Griechenland beteiligen wird. Ein Banksprecher bestätigte die Angaben.
Das Halbjahresergebnis konnte die Bank trotz der zusätzlichen Belastungen stabil halten. „Wir lagen im ersten Halbjahr 2011 auf dem guten Niveau der ersten sechs Monate des Vorjahres, in denen wir gut 600 Millionen Euro vor Steuern verdient hatten“, sagte Kirsch. Am kommenden Montag wird die Bank offiziell ihre Zahlen vorlegen. „Operativ läuft es sehr gut“, sagte der Bankchef. Die Risikovorsorge sei „erfreulich niedrig“, allerdings habe man „Rückschläge bei Wertpapierbeständen aufgrund der starken Marktschwankungen“ hinnehmen müssen.
Sein Ausblick fiel aber zurückhaltend aus: „Im Gesamtjahr werden wir wohl dennoch unter dem Ergebnis von 2010 ankommen, weil wir davon ausgehen müssen, dass die Unruhe an den Märkten anhalten wird.“ 2010 hatte die Bank ein Ergebnis vor Steuern von 1,6 Milliarden Euro erzielt.
Optimistisch zeigte sich Kirsch jedoch hinsichtlich der Zukunft des Euro. Die Einschätzung des früheren US-Notenbank-Chefs Alan Greenspan, der das Ende der Gemeinschaftswährung kommen sieht, teile er nicht. „Alan Greenspan ist einer der Begründer der derzeitigen Krise. Insofern sollte er sich besser zurückhalten“, sagte Kirsch.
Er sprach sich zugleich für gemeinsame europäische Staatsanleihen aus. „Euro-Bonds sind ein kraftvolles Signal, wenn Europa einen dauerhaft attraktiven Finanzmarkt etablieren will, der mit anderen großen Wirtschaftsräumen mithalten kann.“ Allerdings dürften Euro-Bonds erst nach der Einführung eines institutionellen Rahmens kommen, der alle Mitgliedsländer zur Einhaltung einer Schuldenbremse verpflichte. Wenn ein Land dauerhaft gegen die Regeln verstoße, müssten strengere Sanktionen drohen als bisher, forderte Kirsch. „Der Ausschluss aus der EU muss dann möglich sein.“