EEX startet Handel mit grünem Strom
Leipzig (dpa) - Deutschlands einzige Energiebörse EEX startet den Handel mit grünem Strom.
Handelsbeginn solle am 6. Juni sein, sagte Börsen-Chef Peter Reiz am Mittwoch bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2012 in Leipzig.
Der Handel erfolge ähnlich wie bei den CO2-Verschmutzungsrechten über Zertifikate. Käufer könnten somit nachweisen, dass sie grünen Strom nutzten, sagte Reitz.
Angeboten werde Strom etwa aus österreichischen Wasserkraftwerken und Windkraft aus dem skandinavischen Raum. Über mögliche Handelsvolumina und Marktteilnehmer machte Reitz keine Angaben.
Er sagte, dass der Strom in das bestehende Netz eingespeist werde. Reitz kündigte außerdem an, den Gashandel auszubauen. Ab 29. Mai begännen die EEX und ihre französische Partnerbörse Powernext eine Kooperation beim Gashandel.
Hauptgeschäftsfeld sei unverändert der Stromhandel. Zusammen mit Powernext betreibt die EEX über zwei gemeinsame Töchter einen Spotmarkt für den kurzfristigen Handel und einen Terminmarkt für den längerfristigen Handel.
Der Markt sei unverändert durch die Energiewende und die Unsicherheiten im Euro-Raum geprägt. Die Marktteilnehmer scheuten sich weiterhin, am Terminmarkt langfristige Verträge abzuschließen.
Deshalb verringerten sich die Handelsvolumina am Terminmarkt um 13 Prozent auf 931 000 Gigawattstunden. Am Spotmarkt wuchsen sie um 8 Prozent auf rund 339 000 Gigawattstunden. An der Börse werden 20 bis 25 Prozent des Gesamthandelsvolumens in Deutschland umgeschlagen.
Die EEX-Gruppe hat 2012 ihren Umsatz um 5 Prozent auf 47,9 Millionen Euro gesteigert. Das Vorsteuerergebnis sank von 17,2 Millionen Euro im Jahr 2011 auf 13,1 Millionen Euro 2012.
Grund seien Investitionen, etwa in zusätzliche Mitarbeiter. Die EEX hat 145 Mitarbeiter. Aktuell handeln an der EEX 230 Marktteilnehmer aus 24 Ländern. Sie zahlen dafür Gebühren an die Börse.