Ein „wetterfester“ Arbeitsmarkt
Anstieg im Dezember fällt geringer aus als erwartet. Gute Aussichten für das Jahr 2014.
Nürnberg/Düsseldorf. Die milde Witterung hat die sonst zum Jahresende übliche Winterarbeitslosigkeit spürbar gedämpft und die Zahl der Erwerbslosen im Dezember um 67 000 auf 2,873 Millionen steigen lassen.
Der saisonbedingte Zuwachs sei damit schwächer ausgefallen als in den vergangenen Jahren, berichtete am Dienstag der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise. Im Vergleich zum Vorjahr waren im Dezember 33 000 Menschen mehr auf Jobsuche. Die Arbeitslosenquote legte im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 6,7 Prozent zu.
An Rhein und Ruhr waren im Dezember gut 750 000 Menschen arbeitslos. Im Vergleich zum Jahresende 2012 war dies ein Anstieg um vier Prozent. Die Arbeitslosenquote lag mit 8,1 Prozent um 0,2 Punkte höher als im Vorjahr. Die Bundesagentur rechnet in den noch anstehenden Wintermonaten mit einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in NRW.
„Spätestens im Februar wird die Arbeitslosigkeit über der Marke von 800 000 liegen“, sagte der Geschäftsführer der NRW-Regionaldirektion, Peter Jäger — unter anderem wegen des Auslaufens der Saisonbeschäftigung im Handel. Für 2014 insgesamt rechnet die NRW-Regionaldirektion jedoch wieder mit einer Verbesserung der Lage.
Weise beschrieb 2013 als „schwieriges Jahr“ für den Arbeitsmarkt. So sei die Zahl der Erwerbslosen trotz des leichten Wirtschaftswachstums erstmals seit 2009 wieder gestiegen — und zwar im Schnitt um 53 000 auf 2,95 Millionen. Für das neue Jahr ist Weise ungleich zuversichtlicher. Er rechnet mit einer durchschnittlichen Jahresarbeitslosigkeit von 2,90 Millionen; dies wären rund 50 000 Erwerbslose weniger als 2013. Weise verwies dabei auf die gute Binnenkonjunktur, die „Stabilisierung der Krisenländer“ und den erstarkenden Export.
Trotzdem sehe er im Jahr 2014 mehrere Herausforderungen, betonte Weise. So habe sich die Bundesagentur vorgenommen, mehr Langzeitarbeitslosen zu einem Job zu verhelfen und dafür zu sorgen, „dass sie in guter Arbeit bleiben“.
Die neue Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) bezeichnete die aktuellen Arbeitslosenzahlen als guten Start ins Jahr. Die Daten zeigten, dass die Beschäftigungssituation „sehr wetterfest ist“.