Einzelhandel besorgt über Euro-Schuldenkrise

Düsseldorf (dpa) - Die Euro-Schuldenkrise könnte nach Ansicht des deutschen Einzelhandels den Verbrauchern die Kauflaune gründlich verderben. „Im Einzelhandel steht die Sorge um die Euro-Schuldenkrise ganz oben auf der Liste potenzieller Konsumkiller“.

Das sagte der HDE- Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Donnerstag in Düsseldorf. Das ergebe sich aus der jüngsten Konjunkturumfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 500 Unternehmen in den vergangenen Monaten.

Die Handelsunternehmen befürchteten weitreichende Folgen, sollte es der Politik nicht gelingen, den schmalen Grat zwischen Schulden- und Konjunkturrisiken zu meistern, erläuterte Genth. Sollte Deutschland etwa für Bürgschaften eintreten müssen, könnte das Investitionsspielräume verengen. Mittel- bis langfristig wären Steuererhöhungen kaum vermeidbar - mit dann negativen Folgen für den Konsum. Die Kauflaune der deutschen Verbrauchern werde bereits von den steigenden Kosten für Energie und Gesundheit belastet. Der private Konsum ist der dickste Pfeiler der deutschen Volkswirtschaft.

Bislang habe der Einzelhandel der Euro-Krise getrotzt, betonte Genth. Mehr noch, die ersten sieben Monate 2011 seien die stärksten seit sechs Jahren gewesen: Der Umsatz der Branche stieg um 2,4 Prozent auf rund 233 Milliarden Euro. Preiserhöhungen herausgerechnet betrage das Umsatzplus real 1,3 Prozent. Angesichts der Risiken durch Inflation und Euro-Krise bleibt der HDE bei seiner Prognose von 1,5 Prozent Wachstum im Gesamtjahr. Preisbereinigt wäre das Stagnation.