Elf Milliarden aus Rettungsschirm nach Irland geflossen
Dublin/London (dpa) - Das krisengeschüttelte Irland hat bereits knapp elf Milliarden Euro aus dem Rettungsschirm von EU und Internationalen Währungsfonds erhalten. Aus dem Krisenmechanismus der Euro-Staaten sei ein Darlehen über fünf Milliarden Euro geflossen.
Das sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums in Dublin der Nachrichtenagentur dpa. Der Internationale Währungsfonds habe am 18. Januar 5,8 Milliarden Euro überwiesen. Irland hatte Ende November nach langem Zögern beschlossen, unter den Rettungsschirm von EU und Währungsfonds zu schlüpfen.
Die Schuldenlast nach einer schweren Bankenkrise war zu erdrückend geworden. Insgesamt sind für die Irland-Rettung maximal 85 Milliarden Euro vorgesehen, 17,5 Milliarden Euro davon will das Land aus eigenen Töpfen aufbringen.
Irland hatte im vergangenen Jahr nach immer neuen staatlichen Finanzspritzen für die Banken sein Haushaltsdefizit auf das Rekordniveau von 32 Prozent geschraubt. Die Bilanzen der Banken hatten einer Erhebung des Internationalen Währungsfonds zufolge das Fünffache des Bruttoinlandsprodukts erreicht. Die Verkleinerung des Bankensystems ist eines der Hauptziele des Restrukturierungsprogrammes.
Irland steht nach einer schweren Regierungskrise nun auch politisch vor einem Neuanfang. Ministerpräsident Brian Cowen hat für 11. März eine Neuwahl angekündigt.