ElringKlinger knackt erstmals Umsatzmilliarde
Dettingen/Erms (dpa) - Der Autozulieferer ElringKlinger hat im vergangenen Jahr erstmals die Milliardenmarke beim Umsatz durchbrochen. Die Erlöse seien durch den Boom in der Branche und durch Zukäufe um knapp 30 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro gestiegen.
Das teilte das Unternehmen am Montag nach vorläufigen Zahlen in Dettingen/Erms mit. Unter dem Strich sprang der Gewinn um fast 45 Prozent auf 94,9 Millionen Euro. Dabei spielt allerdings auch der Verkauf eines Gewerbeparks in Ludwigsburg eine Rolle.
Allerdings bereiten die jüngsten Zukäufe dem im MDax notierten Spezialisten für Dichtungen und Hitzeschilde noch einige Probleme. Sowohl der übernommene Schweizer Abgasspezialist Hug als auch der zugekaufte Werkzeugbauer Hummel schrieben 2011 rote Zahlen.
Vor allem die Integration von Hug laufe noch nicht wie geplant. „Es ist nicht so einfach wie gedacht, in der Schweiz eine Firma umzubauen“, sagte Vorstandschef Stefan Wolf in einer Telefonkonferenz. Das Kerngeschäft von Hug sind Abgasreinigungsanlagen und Dieselpartikelfilter. Neben hohen Personalkosten habe sich auch die Stärke des Schweizer Franken negativ ausgewirkt. ElringKlinger wolle nun bei Hug die Mitarbeiterzahl reduzieren und Lieferanten wechseln.
Die Auftragslage im Konzern sei weiterhin robust. Ende 2011 lag der Auftragsbestand bei 448,4 Millionen Euro - gut ein Drittel höher als vor einem Jahr. Nicht zuletzt wegen der Lage bei den Aufträgen geht der Vorstand auch in diesem Jahr von einem organischen Wachstum beim Umsatz um fünf bis sieben Prozent aus - auch wenn die Autoproduktion im zweiten Halbjahr wohl weltweit langsamer laufen werde. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern im Konzern soll 2012 in einer Bandbreite von 145 bis 150 Millionen Euro landen.
Der Konzern beschäftigt inzwischen 5850 Mitarbeiter, davon rund 1200 am Stammsitz in Dettingen.