Ergo-Kunden beschweren sich bei Ombudsmann für Versicherungen
Berlin (dpa) - Nach Fehlberechnungen bei Lebensversicherungen von Ergo haben sich Kunden an den Ombudsmann für Versicherungen gewandt. Die Zahl der Beschwerden liege im unteren zweistelligen Bereich, teilte der frühere Bundesgerichtshof-Präsident Günter Hirsch der Deutschen Presse-Agentur mit.
Als Ombudsmann schlichtet er Streitigkeiten zwischen Versicherungen und ihren Kunden. Im Falle von Ergo sei es aber schwierig herauszufinden, ob ein Vertrag überhaupt von einem Fehler betroffen sei, erläuterte Hirsch. „Soweit bekannt geht es um komplexe Systemfehler, die ganz unterschiedliche Verträge und finanzrelevante Vertragsaspekte betreffen.“
Ergo hatte vor zwei Wochen zugegeben, Hunderttausenden Kunden Erträge und Gutschriften falsch berechnet zu haben. Schuld seien fehlerhafte Computerprogramme, hieß es. Verbraucherschützer raten den Kunden, eine Neuberechnung zu fordern, und zum Ombudsmann zu gehen, wenn sie damit nicht zufrieden sind. Der Ombudsmann sucht bei Konflikten eine gütliche Einigung, kann bis zu einem Streitwert von 10 000 Euro aber auch verbindlich entscheiden.
„Ist der Vertrag von einem Fehler betroffen, wird der Versicherer eine Neuberechnung vornehmen und gegebenenfalls nachzahlen“, erklärte Hirsch. „Ist keine schnelle und endgültige Klärung möglich, sagt der Versicherer zu, eine eventuelle Nachzahlung zu verzinsen.“ Noch sei über einzelne Beschwerden nicht entschieden.