Erholung im Maschinenbau
Frankfurt/Main (dpa) - Lichtblick im deutschen Maschinenbau: Die Auftragseingänge in der Schlüsselbranche haben sich im Juni weiter erholt.
Bei den mittelständisch geprägten Betrieben gingen zwar zum achten Mal in Folge weniger Bestellungen ein als ein Jahr zuvor, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Die Auftragseingänge lagen real ein Prozent niedriger. Das Minus fiel damit allerdings deutlich geringer aus als im Vormonat, als die Ordereingänge im Jahresvergleich noch um sechs Prozent gesunken waren.
Zudem kamen im Juni aus den Euro-Partnerländern 18 Prozent mehr Aufträge. Dahinter stecke ein äußerst schwacher Vorjahresmonat, sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Auf der anderen Seite habe es im Juni dieses Jahres aber einige Großaufträge gegeben. Bei den Nicht-Euro-Ländern sieht Wortmann weiter Anzeichen, dass die Talsohle durchschritten ist.
Insgesamt kamen aus dem Ausland im Juni drei Prozent weniger Aufträge, während das Inlandsgeschäft um drei Prozent stieg.
Im Dreimonatsvergleich April bis Juni 2012, der von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflusst ist, ergibt sich ein Auftragsminus von real sechs Prozent im Vorjahresvergleich. Die Inlandsaufträge lagen in diesem Zeitraum mit sieben Prozent im Minus. Bei den Auslandsaufträgen gab es einen Rückgang von fünf Prozent. Bezogen auf das erste Halbjahr schrumpfte der Auftragseingang um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Der Branchenverband bleibt bei seiner Prognose, wonach die Produktion im laufenden Jahr auf Vorjahresniveau stagnieren wird. Dazu müsste die Konjunktur im zweiten Halbjahr wieder anziehen. Im vergangenen Jahr hatte die Branche trotz kräftiger Zuwächse bei der Produktion ihren Vorkrisenwert aus dem Jahr 2008 immer noch nicht erreicht.
Der Beschäftigungsaufbau dürfte sich 2012 laut der Verbandsprognose moderat fortsetzen. Im vergangenen Jahr hatten die Betriebe 35 000 neue Stellen geschaffen, zum Jahresende beschäftigten sie 948 000 Menschen. Laut den aktuellsten Zahlen wuchs die Anzahl der Beschäftigten bis Ende Mai auf 964 000.