ESM-Chef Regling: Griechenland-Rettung kann gelingen
Washington (dpa) - Die finanzielle Rettung Griechenlands kann nach Auffassung von ESM-Chef Klaus Regling noch immer gelingen. Griechenland müsse dafür die versprochenen Reformen umsetzen.
Die Reformen seien Voraussetzung für weitere Auszahlungen des ESM an Athen, sagte der Direktor des Europäischen Stabilitäts-Mechanismus (ESM).
Die Gespräche zwischen Vertretern von Reglings Einrichtung, der Europäischen Kommission, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu Griechenland gingen während der IWF-Frühjahrstagung weiter.
Regling hatte tags zuvor in einem Interview des „Wall Street Journals“ erklärt, er könne sich eine Lösung für Griechenland binnen der nächsten vier Wochen vorstellen. „Ich glaube, es ist nicht unrealistisch, zu erwarten, dass dies in den nächsten vier Wochen abgeschlossen wird“, sagte er der Zeitung.
Im Sommer 2015 war ein drittes Hilfspaket für Griechenland im Umfang von bis zu 86 Milliarden Euro geschnürt worden. Doch die Kassen des Landes werden langsam leerer - und Mitte Juli müssen gut 2,7 Milliarden Euro an EZB und IWF zurückgezahlt werden.
Das Geld dafür hat Griechenlands Regierung nicht, und ohne eine Einigung mit den Gläubigern kann kein Geld in die Staatskasse fließen. Unter anderem Deutschland dringt darauf, dass sich auch der Internationale Währungsfonds beteiligt.
Aus Berlin waren zuletzt versöhnliche Töne zu hören. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bescheinigte Griechenland, in den vergangenen Monaten Beachtliches auf den Weg gebracht zu haben. Es müsse auch die Belastung der Griechen in der Flüchtlingskrise berücksichtigt werden.