EU-Kommission erwartet Rezession in Euro-Ländern
Brüssel (dpa) - Die 17 Euro-Länder werden laut EU-Kommission im laufenden Jahr in die Rezession abrutschen. Die EU-Behörde erwartet 2012 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent.
Damit sind die Experten wesentlich pessimistischer als zuvor: Im Herbst hatten sie noch einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,5 Prozent für den Währungsraum vorhergesagt.
Die Euro-Länder sind demnach in einer „milden Rezession mit Anzeichen der Stabilisierung“, schrieb die EU-Kommission. Das „unerwartete Abbremsen der Erholung“ zum Jahresende 2011 werde zunächst anhalten. Die Unsicherheit bleibe hoch, zudem entwickelten sich die einzelnen Länder ganz unterschiedlich. Dennoch gebe es Anlass zum Optimismus: „In der zweiten Jahreshälfte dürfte es wieder ein geringes Wachstum geben.“
Für die gesamte EU mit 27 Ländern sagt die EU-Kommission eine Stagnation voraus. Die Wirtschaftsleistung werde mit 0,0 Prozent 2012 unverändert bleiben - in der Herbstprognose hatte man noch mit einem deutlichen Wachstum von 0,6 Prozent gerechnet.
Für Deutschland prognostiziert die EU-Kommission nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent, für Frankreich von 0,4 Prozent. Das liegt jeweils 0,2 Prozentpunkte unter der Herbstprognose. Deutlich schrumpfen werden demnach die italienische Wirtschaft mit minus 1,3 (Herbstprognose: plus 0,1 Prozent) und die spanische Wirtschaft mit minus ein Prozent.
Die Lage für Schuldensünder Griechenland ist noch schlimmer als gedacht: Laut Prognose dürfte die Wirtschaft des in der Rezession steckenden Landes noch schneller schrumpfen. Das Minus für 2012 werde 4,4 Prozent betragen - statt der zunächst vorhergesagten 2,8 Prozent.