Facebook-Aktie auf Höhenflug: Zuckerberg macht Kasse

Der Gründer verkauft Anteile im Wert von 2,3 Milliarden Dollar — und bleibt doch der starke Mann.

Menlo Park. Mark Zuckerberg weiß, dass er vor eineinhalb Jahren einen Riesenfehler gemacht hat. Damals brachte der Jungmanager sein Facebook an die Börse — wohl etwas zu früh und obendrein noch mit Patzern. Dann sorgte auch noch der Börsenbetreiber Nasdaq mit technischen Pannen für miese Stimmung. In der Folge verlor die Aktie des weltgrößten Online-Netzwerks zwischenzeitlich mehr als die Hälfte ihres Wertes. "Ich bin die letzte Person, die man fragen sollte, wie man einen reibungslosen Börsengang hinbekommt“, witzelte Zuckerberg später in einem Interview.

Doch nun verkauft der Gründer und Firmenchef erneut ein milliardenschweres Anteilspaket an der Börse, doch unter komplett anderen Vorzeichen: Die Facebook-Aktie notiert nahe eines Allzeithochs, denn Zuckerberg und sein Team haben mit klugen Entscheidungen das Vertrauen der Anleger zurückgewonnen. 2,3 Milliarden Dollar (1,7 Milliarden Euro) erhält Zuckerberg — und bleibt mit 62,8 Prozent der Stimmrechte dennoch der starke Mann.

Smartphones sind der Schlüssel zum Erfolg des sozialen Netzwerks. Die Computertelefone sind stets griffbereit. „Du schaust öfter, was deine Freunde machen“, sagt Zuckerberg. Für Facebook zahlt sich das in barer Münze aus, denn im persönlichen Nachrichtenstrom erscheinen mehr Werbeanzeigen, bald auch in Form von Videos.

Zuletzt kam schon jeder zweite Werbe-Dollar über Smartphones herein, Tendenz steigend. Das schlägt sich im Gewinn nieder: In den ersten neun Monaten verdiente Facebook unterm Strich fast eine Milliarde Dollar nach einem kleinen Verlust im Vorjahreszeitraum. Die Aktie erholte sich und stieg am Mittwoch auf ein Allzeithoch von 55,89 Dollar. Geduldige Anleger der ersten Stunde dürfen sich damit über fast 50 Prozent Gewinn freuen.

Quasi als Ritterschlag zieht Facebook nun in den wichtigen Börsenindex S&P 500 ein und gehört damit zur Topliga der US-Konzerne. In dem Index sind bereits IT-Urgesteine wie Apple, Microsoft oder Google versammelt neben Industriekolossen wie General Electric oder Ölmultis wie ExxonMobil.