Fed-Chefin Yellen: Keine Eile bei Zinserhöhung

Washington (dpa) - Die US-Notenbank Fed plant in naher Zukunft keine Zinserhöhung.

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Zumindest bei den „nächsten paar“ Sitzungen des sogenannten Offenmarkt-Ausschusses sei eine Änderung der historischen Niedrigzinsen nicht wahrscheinlich, sagte Fed-Chefin Janet Yellen am Dienstag vor einem Kongressausschuss in Washington. Zugleich warnte sie vor Risiken für die Weltwirtschaft - Sorgenkinder seien China und Europa. Überraschend trübte sich auch das Verbrauchervertrauen in den USA ein.

Wie erwartet nannte Yellen noch keinen festen Zeitpunkt für die erwartete Zinserhöhung. Viele Analysten in den USA rechnen mit einem ersten Schritt im späten Frühjahr oder im Sommer.

Zwar gebe es Fortschritte beim Wachstum und auf dem Jobmarkt der USA, meinte Yellen. „Doch trotz dieser Verbesserungen sind noch immer zu viele Amerikaner arbeitslos oder unterbeschäftigt, das Wachstum der Löhne ist träge, und die Inflation bleibt deutlich unter unseren langfristigen Zielsetzungen.“ Als Zielsetzung gelten zwei Prozent Inflation. Seit der schweren Finanzkrise Ende 2008 liegen die Zinsen bei null bis 0,25 Prozent.

Eine Zinswende werde die Fed im Vorfeld signalisieren, meinte Yellen. Man wolle dann das Wort „Geduld“ aus den Fed-Erklärungen streichen. Derzeit versichert die Fed stets, dass man „geduldig“ vorgehen wolle. Zugleich betonte Yellen aber, dass auf eine Streichung des Signalwortes nicht zwangsläufig eine baldige Zinsstraffung folgen müsse. Eine Entscheidung werde bei der jeweiligen Sitzung des Offenmarktausschusses gefällt.

Zugleich unterstrich Yellen die möglichen Auswirkungen von Risiken in der Weltwirtschaft für die USA. Ausdrücklich nannte sie Europa und China. Die Erholung in der Eurozone verlaufe zu langsam, die Inflation falle auf ein extrem niedriges Niveau. In China drohe das Wachstum unter bisherige Erwartungen zu fallen.

Das Stimmung der US-Verbraucher ging im Februar überraschend deutlich zurück. Der Index für das Verbrauchervertrauen sank um 7,4 Punkte auf 96,4 Punkte, teilte das private Forschungsinstitut Conference Board mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 99,5 Punkte gerechnet.