Ferrari-Sohn will Aktien behalten: Rekordumsatz

Rom/Frankfurt (dpa) - Piero Ferrari, Vizepräsident und letzter lebender Sohn des legendären Unternehmensgründers Enzo Ferrari, will im Falle eines Börsengangs des Sportwagenbauers sein Aktienpaket behalten.

Sein 10-Prozent-Anteil sei für seine Enkel und nicht für die Börse bestimmt, sagte der Hobby-Rennfahrer der „Börsen-Zeitung“ (Dienstag). In den vergangenen Wochen hatte es Spekulationen gegeben, Fiat könne Ferrari an die Börse bringen, um Schulden zu begleichen und bessere Voraussetzungen für den gemeinsamen Autokonzern mit dem US-Hersteller Chrysler zu schaffen. Fiat hält die übrigen 90 Prozent an Ferrari.

Piero Ferrari stellte für dieses Jahr einen Rekordumsatz von mehr als zwei Milliarden Euro bei Ferrari in Aussicht. In den ersten sechs Monaten wurden bereits Erlöse von gut einer Milliarde Euro erzielt. „Mit einem Verkauf von erwartet 7000 Fahrzeugen an das Händlernetz werden wir ein Allzeithoch erreichen“, sagte der Vizepräsident.

Zwischen Januar und Juni wurden knapp 3600 Sportwagen verkauft. Der Betriebsgewinn stieg im zweiten Quartal wegen höherer Aufwendungen für die Entwicklung neuer Fahrzeuge weniger stark.

Das Wachstum kommt vor allem aus China sowie den USA als dem größten Markt für Ferrari. Das Produktionsvolumen werde wohl erst erhöht, wenn die Wartezeit 18 Monate übersteige, sagte Piero Ferrari. Den deutschen Sportwagenhersteller Porsche sieht der Manager nicht als direkten Konkurrenten. Ferrari- und Porsche-Kunden seien sehr unterschiedlich und verfolgten verschiedene Philosophien. Piero Ferrari unterstrich sein „volles Vertrauen“ in Konzern-Chef Sergio Marchionne. „Ein etwaiger Börsengang berührt mich kaum.“