Prozess Fitschens Verteidiger wehren sich gegen neue Vorwürfe
München (dpa) — Im Strafprozess gegen den Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, wehren sich die Verteidiger des Top-Bankers gegen neue Verdächtigungen der Münchner Staatsanwaltschaft. Fitschens Verteidiger Hanns Feigen trug vor dem Landgericht München eine umfassende Erklärung vor.
Darin ging er auf eine Äußerung der Staatsanwaltschaft vor einigen Wochen ein, Fitschen und sein Vorgänger Josef Ackermann hätten im Zusammenhang mit dem Kirch-Verfahren möglicherweise Aufsichtspflichten verletzt. Falls das Gericht den Anklagevorwurf des Prozessbetrugs nicht als erwiesen ansieht, käme aus Sicht der Staatsanwaltschaft deshalb eine Bestrafung in Betracht. „Damit will die Staatsanwaltschaft offenbar einen neuen Themenbereich in das Strafverfahren einführen, der weit von dem entfernt ist, was den hier anwesenden Vorständen der Deutschen Bank in der Anklageschrift zur Last gelegt worden ist“, kritisierte Feigen.
Kern der Anklage ist der Vorwurf, Fitschen habe zusammen mit den vier anderen angeklagten Top-Bankern Richter des Oberlandesgerichts München getäuscht, um Schadenersatzzahlungen für die Pleite des Medienkonzerns Kirch abzuwenden. Seit neun Monaten stehen die Manager wegen versuchten Prozessbetrugs vor Gericht. Alle fünf weisen die Vorwürfe zurück.