Flughäfen: Neue Regeln für Flüssigkeiten
EU lockert ab Freitag Auflagen für das Handgepäck.
Brüssel. Neue Regeln für Flüssigkeiten im Handgepäck: Ab Freitag dürfen Flugpassagiere, die in Europa zwischenlanden, Flüssigkeiten mit in die Kabine nehmen. Das gilt aber nur für Getränke oder Parfüms, die sie zollfrei am Flughafen außerhalb Europas eingekauft haben und die das Personal dort versiegelt hat. Für alle sonstigen Flüssigkeiten, die ein Kunde von zuhause mitbringt, ändert sich nichts. Auch für Fluggäste, die in Deutschland starten, bleibt alles beim Alten.
Produkte, die Kunden zollfrei an einem Flughafen innerhalb der EU gekauft haben, können Passagiere schon bisher problemlos mit an Bord nehmen. Das Verkaufspersonal versiegelt Schnapsflaschen oder Parfums dazu meist in transparenten Plastiktüten mit dem Kaufbeleg.
Das soll demnächst eben auch für Flughafen-Käufe in Staaten außerhalb der EU möglich sein, die der Reisende innerhalb der voraufgegangenen 36 Stunden getätigt hat. Passagiere dürften ihre Duty-Free-Schnäppchen aus Afrika oder Übersee demnächst also auch auf einen innereuropäischen Anschluss-Flug mitnehmen. „Es ist ein kleiner Schritt, aber er bereitet die für 2013 geplante Aufhebung des kompletten Verbots vor“, sagt EU-Verkehrskommissar Siim Kallas an.
In der Praxis wird das jedoch schwierig. Nur wenige EU-Länder haben nach Auskunft des Europa-Parlamentariers Knut Fleckenstein (SPD) bisher die nötigen Durchleuchtungs-Geräte angeschafft. Ohne diese Kontrollen bleiben die Einkäufe am Transit-Flughafen zurück. Während auf deutschen Flughäfen schon die erforderlichen Geräte stehen, wollen von den 27 EU-Staaten laut Bundespolizei zunächst nur sechs mitmachen.
Nach EU-Angaben werden es maximal 20 Länder werden — so bleiben Großbritannien und Frankreich mit den großen Drehkreuzen Paris und London außen vor. Wer also künftig von Kairo über Frankfurt nach Berlin fliegt, darf seine Duty-Free-Tüte behalten. Wer aber auf der gleichen Strecke von Kairo nach Berlin in London umsteigt, muss seine Einkäufe abgeben.
Für die Zusatzkosten werden die Passagiere zur Kasse gebeten. Die Kosten für die teuren Geräte schlagen Flughäfen und Airlines auf die Sicherheitsgebühr auf.