Devisen: Euro steigt erstmals seit 16 Monaten über die Marke von 1,47 US-Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Mittwoch erstmalsseit 16 Monaten über die Marke von 1,47 US-Dollar gestiegen. In der Spitzekletterte der Eurokurs bis auf 1,4713 Dollar. Die Gemeinschaftswährung wurde amspäten Nachmittag mit 1,4673 Dollar gehandelt.
Die Europäische Zentralbank (EZB)hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,4668 (Dienstag: 1,4617) Dollar festgesetzt.Der Dollar kostete damit 0,6818 (0,6841) Euro.
"Die Märkte gehen weiter von einer Fortsetzung der sehr laxen Geldpolitikder US-Notenbank aus", sagte Ulrich Wortberg Devisenexperte bei der LandesbankHessen-Thüringen (Helaba). Fedchef Ben Bernanke werde am Mittwochabendwahrscheinlich keine Signal für eine Zinswende geben. Die US-Notenbank wird amAbend ihre Zinsentscheidung veröffentlichen. Der Leitzins wird nach einhelligerEinschätzung von Volkswirten auf dem Rekordtiefstand von 0,0 bis 0,25 Prozentverharren. Bernanke wird erstmals die Entscheidung in einer Pressekonferenzbegründen.
In der Eurozone deutet hingegen alles auf weitere Zinserhöhungen hin.Vertreter der Notenbank hatten zuletzt immer wieder vor Inflationsgefahrengewarnt. Auch die in Deutschland im April deutlich gestiegenen Verbraucherpreisesprächen für steigende Leitzinsen in der Eurozone, sagte Wortberg. DieJahresinflationsrate war von 2,1 Prozent im März auf 2,4 Prozent im Aprilgestiegen. Die EZB hatte bereits Anfang April ihren Leitzins um 0,25Prozentpunkte auf 1,25 Prozent angehoben, um die Inflation zu bekämpfen. Diesteigende Zinsdifferenz zwischen der Eurozone und den USA macht den Euro fürAnleger attraktiver.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,88640 (0,88715) Britische Pfund , 120,66 (119,43)Japanische Yen und 1,2886 (1,2830) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London amNachmittag mit 1.511,00 (1.497,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete wieam Vortag 32.520,00 (32.520,00) Euro.