Flughafen-Chef: Eröffnung des BER bis 2017 ist machbar
Berlin (dpa) - Trotz vieler Zweifel verfolgt die Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft weiter ihren Zeitplan: Der neue Hauptstadt-Airport in Schönefeld soll bis Ende 2017 in Betrieb gehen.
Nach einer Sitzung des Aufsichtsrats am Freitag in Berlin sagte der Vorsitzende, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD): „Es ist nach wie vor so, dass wir eine realistische Chance haben, 2017 zu erreichen mit der Eröffnung und dem Flugbetrieb, aber es ist nach wie vor ein knapper Zeitplan, und wir sind nach wie vor auch abhängig von anderen Stellen, von Genehmigungsbehörden.“
Ende Juni hatten sich die Verantwortlichen von Behörden und Politik auf einen Kompromiss zum unterirdischen Flughafenbahnhof verständigt, der einen reibungslosen Zugverkehr bei ausreichendem Brandschutz sicherstellen soll. Dabei ging es um ein Szenario, bei dem mehrere fahrende Züge im Bahnhof den Rauch eines Feuers unkontrollierbar verwirbeln.
Noch hat das zuständige Bauordnungsamt in Lübben nicht seinen Stempel unter die entsprechenden Nachträge zur Flughafen-Baugenehmigung gesetzt. Dies wird bis Ende August erwartet.
Flughafen-Chef Karsten Mühlenfeld sagte, nach der Lösung für den Brandschutz im Bahnhof „sind wir guter Dinge und glauben auch weiterhin, dass 2017 machbar ist, und wir werden weiter hart daran arbeiten, das hinzubekommen“. Auch alle anderen technischen und operativen Arbeiten, „die notwendig sind, laufen entsprechend ab, um diesen Terminplan zu unterstützen“.
Eigentlich sollte der Flughafen bereits im Herbst 2011 in Betrieb gehen. Planungsfehler, Baumängel und Technikprobleme verzögerten den Start aber immer wieder.
Mühlenfeld äußerte sich auch zu den Problemen für den Bau eines Regierungsterminals auf dem Gelände in Schönefeld. „Wir haben gemeinsame Lösungen gefunden, die es uns ermöglichen werden, bis Mitte 2018 den Interims-Regierungsflughafen am Flughafen Schönefeld fertigzubauen. Das ist machbar, und demzufolge braucht man nicht darüber zu diskutieren, ob wir noch länger in Tegel bleiben müssen“, sagte er zu Presseberichten, in denen darüber spekuliert worden war.
Das Übergangsgebäude soll rund fünf Jahre lang genutzt werden, bis das endgültige Regierungsterminal errichtet ist. Dafür habe der Aufsichtsrat am Freitag einen Kostenrahmen von 71 Millionen Euro „bestätigt“, berichtete Mühlenfeld. In dieser Summe enthalten sei ein „zweistelliger Millionenbetrag“, der vom Bund für dessen spezielle Anforderungen für das Gebäude getragen werde.
Mühlenfeld bestätigte auch, dass das zusätzlich geplante Terminal für Billigflieger rund 200 Millionen Euro kosten werde. Diese vom „Tagesspiegel“ genannte Summe sei die Größenordnung, von der man ausgehe - die bislang aber lediglich „auf einer ganz groben Entwurfsplanung für dieses Terminal“ beruhe.