Flugzeuge: China strebt in den Himmel
Konkurrenz-Jet zu Airbus und Boeing vorgestellt.
Peking. Chinas aufstrebende Luftfahrtindustrie hat ernst gemacht und auf einer Luftfahrtmesse im südchinesischen Zhuhai erstmals den Prototypen eines Passagierflugzeugs (C919) vorgestellt, das den Mittelstrecken-Jets von Airbus und Boeing Konkurrenz machen könnte.
Bislang sind über 1300 Maschinen der beiden Weltmarktführer für chinesische Fluggesellschaften unterwegs. Bis 2028 wollten die Chinesen 3770 Flugzeuge im Wert von 400 Milliarden Dollar (306Milliarden Euro) hinzukaufen, heißt es auf der Boeing-Internetseite. Das könnten jetzt weniger werden.
Airbus und Boeing, die beide ausgelastete Kapazitäten haben und den Bedarf gar nicht decken könnten, sind darüber offenbar nicht traurig, zumal sie kräftig Teile aus heimischer Produktion zuliefern können. Beide Unternehmen haben zahlreiche Joint-Ventures in China. Airbus lässt dort den A320 für den chinesischen Markt montieren - bisher zehn Stück.
Kein Wunder, dass der C919 vom staatlichen chinesischen Flugzeugbauer Comac vom Aussehen her dem A320 oder der Boeing 737 stark ähnelt. Angeblich soll er aber - wohl noch mit Anleitung - von chinesischen Flugzeug-Ingenieuren entwickelt worden sein. Die Turbinen werden noch von General Electric zugekauft.
Gleich vom Start weg konnte Comac auf der Messe die ersten 100 Bestellungen für den C919 entgegen nehmen. Die Flugzeuge sollen ab 2016 ausgeliefert werden.