Formel-1-Affäre: Ecclestone korrigiert Angaben

London (dpa) - In der Affäre um den ehemaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky hat Formel-1-Chef Bernie Ecclestone seine Angaben zur Bestechungssumme nach unten korrigiert.

Statt 44 Millionen Dollar habe er nur 23 Millionen an Gribkowsky gezahlt, sagte der Brite der Zeitung „Daily Telegraph“ (Donnerstag). Wegen des umstrittenen Verkaufs der Formel-1-Anteile der BayernLB hatte die Münchner Staatsanwaltschaft in der Vorwoche gegen Gribkowsky Anklage unter anderem wegen Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung erhoben.

Ecclestone bekräftigte, er habe sich vom früheren Bank-Manager erpresst gefühlt. Der BayernLB-Vorstand habe gedroht, ihm das Leben bei den britischen Steuerbehörden schwer zu machen. Gribkowsky habe „falsche Angaben“ über Ecclestones Investmentgesellschaft Bambino Holdings machen wollen. Zunächst hatte der Formel-1-Geschäftsführer jegliches Wissen über Zahlungen dementiert. Gegen den 80-Jährigen laufen Ermittlungen wegen Beihilfe zur Untreue.

Gribkowsky soll beim Verkauf der Formel-1-Anteile kräftig mitkassiert haben. Die Bestechungszahlungen sollen mit Hilfe von Briefkastenfirmen verschleiert worden sein. Der BayernLB ist angeblich insgesamt ein Schaden von knapp 66,5 Millionen Dollar entstanden. Gribkowsky sitzt seit Anfang Januar in Untersuchungshaft.