Denkfabrik der Bundesagentur Forscher erwarten 2018 neue Arbeitsmarkt-Rekord

Nürnberg (dpa) - Rekordtief bei den Arbeitslosen, Rekordhoch bei der Zahl der Jobs: Der deutsche Arbeitsmarkt wird 2018 laut Prognosen zum Höhepunkt des Konjunkturbooms noch einmal zu Bestform auflaufen.

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Das Risiko, seinen Job zu verlieren, sei inzwischen so gering wie nach der Wiedervereinigung. Zugleich würden Fachkräfte immer knapper, heißt es in der Frühjahrsprognose des Instituts für Arbeits- und Berufsforschung (IAB).

Wegen der anhaltend starken Konjunktur werde die Arbeitslosigkeit dieses Jahr deutlich stärker sinken als zunächst angenommen - nämlich um rund 200.000 Menschen auf 2,33 Millionen im Schnitt, prognostiziert die Denkfabrik der Bundesagentur für Arbeit (BA). Das wäre der tiefste Stand seit 1990. Noch Herbst hatte das IAB für 2018 einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen um nur 60.000 prognostiziert.

Mit neuen Rekorden rechnet die Denkfabrik der Bundesagentur für Arbeit (BA) auch bei der Zahl der Beschäftigten. So dürfte die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Jahr um 650.000 auf den neuen Höchstwert von 44,94 Millionen steigen.

Ein großes Plus erwarten die Arbeitsmarktforscher auch bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen. Nach ihrer jüngsten Prognose wird die Zahl der regulären Jobs 2018 auf 32,98 Millionen steigen. „Das ist ebenfalls ein neuer Rekordwert und bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 760.000 Personen“, erklärte IAB-Arbeitsmarktforscher Enzo Weber in einer Mitteilung.

Den größten Job-Zuwachs erwarten die Nürnberger Arbeitsmarktforscher bei öffentlichen Dienstleistern sowie im Erziehungs- und Gesundheitswesen. Allein dort könnten im Laufe dieses Jahres zusammen 230 000 neue Stellen entstehen. Dagegen dürften in der Finanzbranche rund 10 000 Jobs verloren gehen. Das IAB unterstellt bei seiner jüngsten Prognose für 2018 ein Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent.

Was die Wirtschaft angeht, rechnet Weber für dieses Jahr noch einmal mit einem „gefestigten Konjunkturaufschwung“. Den aktuellen Indikatoren zufolge sei „weiterhin eine gute Entwicklung zu erwarten“. Die sich weiter eingetrübte Stimmung in den Chefetagen und die Auftragslage vieler Unternehmen deutet aber seiner Ansicht nach darauf hin, „dass der Konjunktur-Höhepunkt erreicht ist“.