Forscher: Mindestlohn lässt Zahl der Erwerbstätigen stagnieren
Nürnberg (dpa) - Der Mindestlohn hat nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern die Schaffung neuer Jobs in Deutschland gebremst.
Nach Abzug von Saison- und Kalendereffekten sei die Zahl der Erwerbstätigen im ersten Quartal 2015 kaum noch gestiegen, berichtete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Donnerstag in Nürnberg in seiner jüngsten Beschäftigungsbilanz.
Danach gab es Ende März in Deutschland nach Abzug beider Sondereffekte 42,774 Millionen Erwerbstätige - und damit nur 21 000 mehr als im vierten Quartal 2014. Die Nürnberger Arbeitsmarktforscher führen diese Entwicklung auf die gesunkene Zahl der Mini-Jobs als Folge des Mindestlohns zurück. Unabhängig davon setze sich der Aufwärtstrend bei der Beschäftigung aber fort, betonte das IAB.
Deutlich niedergeschlagen hat sich in der Beschäftigungsbilanz auch die Grippewelle. Wegen häufiger Erkrankungen sei die Arbeitszeit pro Kopf von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,2 Prozent auf 351,7 Stunden gesunken. Im Schnitt war jeder der 38,075 Millionen Beschäftigten im ersten Quartal 2,8 Arbeitstage krank; im Vergleichsquartal 2014 waren es nur 2,6 Tage, im Vorquartal sogar nur 2,3 Tage gewesen.