Fraport holt nach schwachem Jahresstart auf

Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem schwachen Start ins Jahr hat der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport überraschend kräftigen Rückenwind bekommen. Der Umsatz wuchs im zweiten Quartal zum Vorjahr um acht Prozent auf 662 Millionen Euro, der Überschuss stieg um 16 Prozent auf knapp 74 Millionen Euro.

Vorstandschef Stefan Schulte sieht die gesamte Branche aber weiter in schwierigem Fahrwasser: „Weltwirtschaftliche Unsicherheiten und die Euro-Krise beeinflussten auch die aktuelle Luftverkehrs-Nachfrage.“

Dennoch bekräftigte Schulte am Mittwoch seine Ziele für das Gesamtjahr. Demnach soll die Zahl der Passagiere in Frankfurt in etwa so hoch ausfallen wie 2012 (57,5 Millionen Fluggäste), der Umsatz um 5 Prozent Prozent auf 2,56 Milliarden Euro steigen und der operative Gewinn (Ebitda) von 851 Millionen auf 870 bis 890 Millionen Euro zulegen. „Bedingt durch die Inbetriebnahme des Flugsteigs A-Plus und die damit verbundenen erhöhten Abschreibungen rechnen wir unverändert mit einem rückläufigen Konzern-Ergebnis“, sagte Schulte.

Er räumte ein, dass es „zunehmend anspruchsvoller“ werde, diese Vorgaben zu erreichen. So ging die Zahl der Fluggäste an Deutschlands größtem Flughafen in den ersten sieben Monaten um ein Prozent zurück, auch für den Juli stand ein Minus von 0,7 Prozent zu Buche.

Die Fraport-Aktie kletterte am Mittwoch trotz Schultes Bedenken zeitweise um gut 2 Prozent und gehörte damit zu den stärksten Werten im MDax. Analyst Jochen Rothenbacher von der Investmentbank Equinet sprach von „starken Quartalszahlen klar über den Erwartungen“.

Im zweiten Quartal legte der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) um elf Prozent auf rund 244 Millionen Euro zu. Zum Gewinnplus trugen besonders die seit Jahresbeginn angehobenen Flughafen-Entgelte in Frankfurt und die Kauflust der Passagiere bei.

Langfristig sieht sich Fraport auf Kurs. Alle Prognosen zeigten ein wachsendes Mobilitätsbedürfnis. Schulte geht daher auch für den Flughafen Frankfurt von mittel- und langfristig steigenden Verkehrszahlen aus: „Durch unsere Investitionen in die neue Landebahn und die Terminals sind wir gut für die Zukunft gerüstet.“