Führungswechsel bei Linde - Reitzle hört 2014 auf

München (dpa) - Linde-Vorstandschef Wolfgang Reitzle will seinen Vertrag bei dem Industriegase-Hersteller nicht verlängern. „Ich werde 2014 aufhören, wie mein Vertrag es vorsieht. Daran wird sich nichts mehr ändern“, sagte Reitzle der „Welt am Sonntag“.

Auch einen sofortigen Wechsel in den Aufsichtsrat schloss der 63-Jährige aus: „Nein, ich werde nicht für den Aufsichtsrat oder dessen Vorsitz kandidieren. Auch das ist klar.“

Nach Angaben des Aufsichtsratsvorsitzenden Manfred Schneider ist die Nachfolgesuche bereits weit vorangeschritten. Voraussichtlich werde ein Manager Reitzle folgen, der noch nicht im Unternehmen ist: „Wenn Sie mich nach einer Tendenz fragen, dann favorisiere ich im besten Interesse des Unternehmens die externe Lösung“, sagte Schneider dem Blatt. Er habe zwei Kandidaten, „über die ich rechtzeitig mit meinen Aufsichtsratskollegen entscheiden werde“.

Schneider will auf der Hauptversammlung 2013 noch einmal kandidieren. „Wir sind im Aufsichtsrat zum Schluss gekommen, dass wir zunächst die Nachfolge an der Vorstandsspitze regeln und ich meinem Nachfolger im Aufsichtsrat ebenfalls etwas Zeit gebe, sich einzuarbeiten“, sagte der 74-Jährige. Er habe schon einen Nachfolger im Visier. „Ein Mann mit der richtigen Expertise, so viel verrate ich heute.“ Als Favorit gilt dem Bericht zufolge der Ex-Bosch-Chef Franz Fehrenbach, der im Mai für den Linde-Aufsichtsrat kandidieren werde und Matthew Miau aus Taiwan ersetzen soll.

Am nächsten Donnerstag legt Linde die Jahresbilanz 2012 vor. Der DAX-Konzern hatte ein operatives Konzernergebnis von mindestens vier Milliarden Euro als Ziel ausgegeben.