Wirtschaft Fusioniert Siemens mit Bombardier?

Krefeld/Berlin. Der Elektrokonzern Siemens und der kanadische Bombardier-Konzern nehmen Kreisen zufolge einen neuen Anlauf für eine Fusion ihrer Zugsparten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Das größte Werk der Siemens-Bahnsparte steht in Krefeld. Dort bauen rund 2000 Mitarbeiter unter anderem den Schnellzug ICE.

Foto: Daniel Reinhardt

Ein mögliches Gemeinschaftsunternehmen würde demnach den Bau von Zügen und die Signaltechnik umfassen. Die Gespräche liefen seit Jahresanfang, eine entsprechende Vereinbarung könnte bis Mitte des Jahres zustande kommen, hieß es. Sprecher von Siemens und Bombardier wollten den Bericht nicht kommentieren. Das größte Werk der Siemens-Bahnsparte steht in Krefeld. Dort bauen rund 2000 Mitarbeiter unter anderem den Schnellzug ICE. Zuletzt hatte es 2015 Spekulationen über eine Zusammenlegung der Bahngeschäfte der Münchner und der Kanadier gegeben. Siemens hatte zuvor bereits erfolglos versucht, sein Bahngeschäft mit der französischen Alstom zusammenzulegen. Damals gab es massive Proteste in Krefeld, viele Mitarbeiter fürchteten um ihre Jobs.

Die westlichen Eisenbahntechnikanbieter leiden unter zunehmenden Konkurrenzdruck aus China, wo sie zum Teil selbst mit Technologietransfers die künftigen Rivalen aufbauen halfen. Bombardier hatte zudem zuletzt mit niedrigen Renditen und technischen Problemen zu kämpfen, die den Kanadiern schwer ins Kontor schlugen. Verkaufsversuche führten bisher zu keinem Ergebnis.