Gebremster Jahresstart für Dax-Konzerne

Bonn/Düsseldorf (dpa) - Die Konjunkturflaute in Europa, der kalte Winter und die Energiewende haben in den Quartalsbilanzen deutscher dax-Unternehmen Spuren hinterlassen.

Fünf weitere Konzerne präsentierten am Mittwoch die Zahlen für die ersten drei Monate. Die Telekom startete mit einem Umsatzrückgang ins Jahr 2013. Der Energieriese Eon und der Chemiekonzern Lanxess verdienten weniger. Henkel punktete dagegen mit einem Gewinnzuwachs.

- DEUTSCHE TELEKOM: Das schwache Geschäft im europäischen Ausland und den USA haben dem Konzern zu Jahresbeginn zugesetzt. Auf dem Heimatmarkt konnte die Telekom, die derzeit wegen der geplanten Daten-Obergrenze für Festnetzkunden in der Kritik steht, den Rückgang der Einnahmen aus dem Mobilfunkgeschäft dagegen stoppen. Insgesamt fiel der Konzernumsatz um knapp fünf Prozent auf 13,79 Milliarden Euro.

Der operative Gewinn sackte um gut vier Prozent auf 4,29 Milliarden Euro. Dank geringerer Abschreibungen auf die US-Sparte legte der Überschuss leicht auf 564 Millionen Euro zu. Konzerchef René Obermann nannte mit einer Spanne von 10 bis 20 Euro erstmals eine Größenordnung der langfristigen Mehrausgaben für das unbegrenzte Surfen im Festnetz.

- EON: Deutschlands größter Energiekonzern leidet unter der Energiewende und der lahmenden Konjunktur in Europa. Eon verdiente im ersten Quartal spürbar weniger Geld, kam aber beim Schuldenabbau voran. Der nachhaltige Konzernüberschuss - aus dem Bewertungseffekte herausgerechnet werden - sank im Vorjahresvergleich von 1,7 auf 1,4 Milliarden Euro. Die Verschuldung ging durch Unternehmensverkäufe um mehr als 4 Milliarden Euro auf 31,6 Milliarden Euro zurück.

- HENKEL: Der Persil- und Pritt-Hersteller verdient weiterhin glänzend, bekommt im Klebstoffgeschäft aber den Abschwung in einigen wichtigen Industriebranchen zu spüren. Nur durch starke Zuwächse bei den Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Kosmetikprodukten konnte Henkel seinen Umsatz um 0,6 Prozent auf gut vier Milliarden Euro steigern. Der Gewinn legte dank Kostensenkungen und Preiserhöhungen kräftig zu. Der Überschuss nach Anteilen Dritter stieg von 361 auf 393 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr bestätigte Henkel seine Prognose und peilt Rekordwerte an.

- LANXESS: Der Spezialchemiekonzern Lanxess bekommt die Autokrise in Europa voll zu spüren. Der Gewinn sackte im ersten Quartal um 87 Prozent auf 25 Millionen Euro ab. Das schwache Reifengeschäft sorgte für einen Umsatzrückgang um 12,3 Prozent auf rund 2,1 Milliarden Euro. Lanxess ist der größte Hersteller von synthetisch hergestelltem Kautschuk.

- HEIDELBERGCEMENT: Der lange Winter hat den Baustoffkonzern überraschend tief in die roten Zahlen gedrückt. Im ersten Quartal wies das Unternehmen einen Verlust nach Minderheiten von 235 Millionen Euro (Vorjahr: minus 208 Mio.) Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich hingegen um 3,5 Prozent auf 219 Millionen Euro. Der Umsatz verharrte mit knapp 2,8 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Für das gesamte Geschäftsjahr peilt das Unternehmen weiter einen Anstieg bei Umsatz und operativem Ergebnis an.