Geld ist nicht alles - wie man talentierte Mitarbeiter langfristig bindet

Wenn gute Mitarbeiter kündigen, ist dies für Unternehmen auf Dauer nicht nur teuer, sondern auch imageschädigend. Arbeitgeber finden viele Gründe dafür, warum die Fluktuationsrate im Team so hoch ist.

Doch die Wahrheit ist, dass die meisten Arbeitnehmer nicht aufgrund ihres Jobs, sondern wegen des Chefs kündigen. Dieser Prozess geschieht nicht von heute auf morgen. Frust und Unzufriedenheit im Job bauen sich über Monate hinweg auf. Um gute Mitarbeiter also langfristig ans Unternehmen zu binden, müssen Arbeitgeber das Folgende beachten.

Bore-out verhindern - Arbeitnehmer fordern
Angemessenes Gehalt, ausreichend Urlaubstage und andere Benefits sind wichtige Faktoren, um Mitarbeiter zu halten und zu motivieren. Doch Belohnungen allein reichen nicht aus. Angestellte sollten gern zur Arbeit kommen, und nicht weil sie es müssen - nur dann können sie sich auch emotional mit dem Unternehmen identifizieren.

Mit abwechslungsreichen und herausfordernden Aufgaben behalten die Mitarbeiter den Spaß an der Arbeit. Wer hingegen tagtäglich der gleichen Tätigkeit nachgeht, langweilt sich schnell - das kann Angestellte sogar krank machen. Um das zu vermeiden, lohnt es sich, besonders talentierte Mitarbeiter auch mal aus ihrer Komfortzone zu holen und sie zu ermutigen, Dinge zu erreichen, die sie sich selbst vielleicht gar nicht zugetraut hätten.

Attraktive Arbeitsatmosphäre schaffen
Neben der Arbeit selbst spielt auch das Arbeitsumfeld eine wichtige Rolle. Schon mit kleinen Veränderungen sorgen Arbeitnehmer dafür, dass ihre Mitarbeiter sich am Arbeitsplatz wohlfühlen, gern zur Arbeit kommen und sich somit auch emotional an das Unternehmen binden. Das beginnt schon mit kostenlosen Goodies wie Wasser, Kaffee und frischem Obst. Auch eine stilvolle und angenehme Innenreinrichtung des Büros, mit ausreichend Platz und Möglichkeiten zum Zurückziehen, werten den Arbeitsplatz auf.

Des Weiteren ist es wichtig, dass sich die Kollegen untereinander gut verstehen. Das schafft man unter anderem mit gemeinsamen Teamevents. Hier lernen sich die Kollegen außerhalb des gewohnten Arbeitsumfeldes auf privater Ebene besser kennen. Das kann heißen, zusammen beim Escape Game im Wettlauf gegen die Zeit zu rätseln oder auch ganz spektakulär mit den Kollegen an ungewöhnlichen Orten ein Driving Event zu absolvieren, wie es beispielsweise der Autohersteller Mercedes anbietet. Oft reicht auch schon ein gemütlicher Abend in der Lieblingsbar - solche Momente schweißen zusammen und verstärken den Teamspirit.

Flexible Arbeitszeiten und soziales Engagement
Flexibilität am Arbeitsplatz zählt für viele Mitarbeiter zu den wichtigsten Faktoren, damit sie sich bei der Arbeit wohlfühlen. Angestellte möchten eine Life-Work-Balance schaffen und Karriere und Familie ohne Stress unter einen Hut bringen können. Hierfür sind Arbeitsmodelle wie Gleitzeit oder Teilzeit sowie mögliche Elternzeiten besonders wichtig. Zu frischgebackenen Eltern sollte man auch außerhalb des Büros den Kontakt aufrechterhalten und ihnen ermöglichen, nach der Elternzeit wieder problemlos in den Job zurückzukommen.

Andere Mitarbeiter wünschen sich womöglich, ein Sabbat-Jahr einzulegen oder ab und zu von Zuhause aus zu arbeiten. Mitarbeiter, die sich wertgeschätzt fühlen, weil ihre Wünsche vom Chef ernst genommen werden, binden sich emotional leichter an das Unternehmen.

Arbeit ausreichend würdigen
Viele Vorgesetzte loben ihre Angestellten zu wenig. Gerade in Deutschland lautet oft die Devise "Kein Tadel ist schon Lob genug." Doch das ist zu wenig. Wer hart arbeitet, sollte auch Anerkennung dafür bekommen. Bei guter Arbeit sollten Arbeitnehmer ihre Mitarbeiter regelmäßig loben und auf lange Sicht auch belohnen, ob in Form von öffentlicher Anerkennung oder einer Gehaltserhöhung.



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