Geldgeber kontrollieren Portugals Finanzen noch 30 Jahre
Lissabon (dpa) - Nach dem Verlassen des EU-Rettungsschirms wird Portugal einem Zeitungsbericht zufolge noch jahrzehntelang einer internationalen Überwachung seiner Staatsfinanzen unterliegen.
Wie das Blatt „Público“ schrieb, soll der Rettungsfonds EFSF die Finanzlage so lange kontrollieren, bis das Land alle Hilfskredite zurückgezahlt hat. Dies sei für das Jahr 2045 vorgesehen.
Auch die EU-Kommission wolle die Überwachung Lissabons fortsetzen - in diesem Fall, bis das Land 75 Prozent der Kredite zurückgezahlt habe, was im Jahr 2037 zu erwarten sei. Außerdem werde der Internationale Währungsfonds (IWF) die portugiesischen Finanzen bis 2021 prüfen. Mit dem Überwachungssystem wollen die internationalen Geldgeber sicherstellen, dass bei der Rückzahlung die Risiken möglicher Ausfälle oder Aufschübe frühzeitig aufgedeckt werden.
Portugal hatte 2011 zur Abwendung eines Staatsbankrotts Hilfskredite in Höhe von 78 Milliarden Euro erhalten. Das Programm lief vor einem Monat aus. Nach Informationen der Zeitung zahlt das Land zunächst nur die Zinsen für die Hilfskredite. Die eigentliche Rückzahlung der geliehenen Gelder solle im Jahr 2023 beginnen.