Genießer statt Sparfüchse: Deutsche wollen sich etwas gönnen
Berlin (dpa) - Dank gestiegener Einkommen streifen immer mehr Deutsche ihren Ruf als Sparfüchse ab und wollen sich beim Einkaufen vor allem etwas gönnen. Wie das Marktforschungsunternehmen Nielsen herausfand, werden deutsche Konsumenten zunehmend ausgabefreudiger.
Für die Untersuchung wurden über 30 000 Verbrauchern in 60 Ländern befragt. 26 Prozent der Teilnehmer hierzulande nannten in der Analyse, die der „Welt am Sonntag“ vorlag, das Motiv, sich „etwas Gutes tun“ zu wollen. Genauso wichtig war die Neuheit von Produkten - erst danach kam der Preis als Hauptgrund für Kaufentscheidungen (20 Prozent).
Die Erhöhung der realen Einkommen deutscher Arbeitnehmer - steigende Nominallöhne abzüglich des stagnierenden Preisniveaus - treibt die Konsumlaune. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts legten die Realeinkommen Anfang 2015 so stark zu wie seit Jahren nicht mehr.
Die Unsicherheit über die Zukunft Griechenlands in der Eurozone sorgte zuletzt aber für einen ganz leichten Dämpfer des Konsumklimas. So nahm der entsprechende Index des Marktforschungsunternehmens GfK für den Juli leicht von 10,2 Punkten auf 10,1 Punkte ab. Dies war der erste Rückgang des monatlich ermittelten Wertes seit Oktober 2014.