Geschäft mit Kanaltunnel-Fahrten boomt

Paris/London (dpa) - Das europäische Bahnunternehmen Eurostar freut sich über die wachsende Beliebtheit der Hochgeschwindigkeitsstrecke durch den Ärmelkanal-Tunnel. Im ersten Halbjahr kauften 4,7 Millionen Menschen Tickets für die Züge, die Brüssel und Paris mit London verbinden.

Das waren rund drei Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Mittwoch in London mitteilte. Der Umsatz sei um vier Prozent auf 421 Millionen britische Pfund (478 Mio Euro) gestiegen.

Als besonderes bemerkenswert bezeichnete Eurostar die Zuwächse vor dem Hintergrund der Aschewolke des Eyjafjallajökull-Vulkans in Island, die im Frühjahr 2010 tagelang den europäischen Flugverkehr behindert hatte.

Zwischen dem 15. und 25. April vergangenen Jahres setzte die Bahngesellschaft 70 Extrazüge ein und beförderte 100 000 zusätzliche Fahrgäste. „Wird der durch die Aschewolke bedingte Anstieg nicht mitgerechnet, stieg der Umsatz von Eurostar im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr um zwölf Prozent“, kommentierte das Unternehmen.

Eurostar ist bislang das einzige Unternehmen, das mit Personenzügen durch den Kanaltunnel rollt. Die Deutsche Bahn will allerdings von 2013 an ebenfalls Züge auf diesem Weg nach London schicken. Eurostar wurde als Gemeinschaftsprojekt der Bahngesellschaften SNCF (Frankreich) und SNCB (Belgien) sowie der inzwischen privatisierten British Rail (Großbritannien) gegründet. Die staatliche SNCF ist mit einem Anteil von 55 Prozent größter Anteilseigner.