Studie Geschäfte machen mehr Umsatz mit Handdesinfektionsmitteln
Karlsruhe (dpa) - Der deutsche Einzelhandel hat mit Handdesinfektionsmitteln in den vergangenen Jahren ein sattes Plus gemacht.
Einer Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen zufolge stieg der Umsatz deutlich: Setzten die Geschäfte von Mitte 2014 bis Mitte 2015 noch 18,2 Millionen Euro damit um, sind es nun in einem Jahr bis Mitte 2017 etwa 31,2 Millionen Euro gewesen. Das entspricht einem Plus von 71,2 Prozent, wie aus den Zahlen hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorlagen.
Besonders stark legten laut Studie die Discounter zu: Sie verdreifachten ihren Umsatz auf 6,3 Millionen Euro. Die absolute Zahl an verkauften Packungen stieg um 68 Prozent auf 21,1 Millionen Stück.
Der Sinn von Desinfektionsmitteln ist jedoch umstritten. „Für den Heimbedarf eines gesunden Menschen sind Desinfektionsmittel weitestgehend überflüssig“, sagt der ärztliche Direktor des Deutschen Beratungszentrums für Hygiene in Freiburg, Ernst Tabori. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor zu häufigem Gebrauch von Desinfektionsmitteln - für den Hausgebrauch reiche normale, hautschonende Seife. Desinfektionsmittel enthielten Inhaltsstoffe, die auch Allergien oder Ekzeme auslösen könnten.