Glencore greift nach kasachischem Konzern
London (dpa) - In der Rohstoffbranche bahnt sich eine weitere Milliarden-Übernahme an: Der Schweizer Rohstoffkonzern Glencore will einem Bericht der „Sunday Times“ zufolge groß in Kasachstan einsteigen.
Glencore wolle für zwölf Milliarden Pfund (13,6 Milliarden Euro) den Bergbau-Konzern ENRC übernehmen, schreibt das Blatt. Hierzu habe es Gespräche zwischen Glencore-Chef Ivan Glasenberg und wichtigen ENRC-Aktionären gegeben, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Kreise, die mit den Gesprächen vertraut sind. „Beide Seiten wollen es“, zitierte die Zeitung eine Quelle. ENRC gilt nach Streitigkeiten im Management als angeschlagen.
Die Aktien von Eurasian Natural Resources (ENRC) setzten sich am Pfingstmontag dank der Übernahmehoffnungen an die Spitze des Londoner Leitindex FTSE 100. Bis zum Mittag verteuerten sich die Titel von ENRC um fast 6 Prozent auf 786 Pence, während die Glencore-Papiere 1,12 Prozent auf 515,1 Pence gewannen.
Der weltgrößte Rohstoffhändler Glencore war im Mai in London an die Börse gegangen und hatte spektakuläre 38 Milliarden Pfund eingespielt. Mit dem Deal würde das Schweizer Unternehmen, das unter anderem bereits 34 Prozent an dem Bergbaukonzern XStrata besitzt, zu einem der größten Bergbaukonzerne weltweit aufsteigen. Glencore habe auch bereits mit der kasachischen Regierung gesprochen, die zwölf Prozent an dem Unternehmen hält und eine positive Resonanz erhalten, hieß es aus einer anderen anonymen Quelle.