Klimaindex auf Höchststand „Goldener Herbst“ im Mittelstand
Dresden (dpa) - Die Konjunktur im deutschen Mittelstand ist aus Expertensicht hervorragend. „Die Geschäftserwartungen sind gestiegen, Krisen lassen den Mittelstand kalt“, sagte Michael Bretz von der Wirtschaftsauskunftei Creditreform (Neuss) bei der Vorstellung der Herbstanalyse am Donnerstag in Dresden.
Der Geschäftsklimaindex habe sich gegenüber Herbst 2015 um 1,9 Punkte auf 24,9 Punkte verbessert und den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht.
Die günstige Entwicklung bei Arbeitsmarkt und Konsum sorgen für eine gute Auftragslage, gut ein Drittel der Firmen meldeten Zuwächse und nur jede achte Rückgänge.
Am stärksten profitierte der Handel. 41,1 Prozent der insgesamt fast 1200 befragten Unternehmen berichteten von Umsatzsteigerungen. „Es gibt einen Boom am Bau, Treiber sind die günstigen Finanzbedingungen“, sagte Bretz. Bei 12,6 Prozent war die Bilanz negativ. 31 Prozent der Firman haben mehr Mitarbeiter als im Frühjahr, knapp ein Viertel der Befragten will Personal aufstocken.
Fast ein Viertel der Befragten rechnet weiter mit einem Auftragsplus, jeder dritte mit Umsatzzuwachs. Die Ertragslage ist bei gut einem Viertel positiv und bei fast 60 Prozent stabil. Vor allem Handel und Dienstleistung konnten zulegen und schauen optimistisch nach vorn. Jedes dritte Unternehmen hat inzwischen eine Eigenkapitalquote von über 30 Prozent. „Konjunkturrisiken wie der Brexit haben den Mittelstand offenbar nicht geschreckt“, sagte Bretz. Nur knapp die Hälfte glaubt, dass die EU dadurch insgesamt Schaden nimmt.