Griechische Wirtschaft schlägt sich besser als erwartet
Athen (dpa) - Die seit Jahren schrumpfende griechische Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal besser geschlagen als von Experten erwartet.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank nach neuesten Zahlen von April bis Ende Juni nur noch um 0,3 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, teilte das Statistikamt (Elstat) am Montag in Athen mit. Ökonomen hatten ursprünglich mit einem Minus von 0,5 Prozent gerechnet.
Regierungschef Antonis Samaras sagte nach Bekanntwerden der neuen Ergebnisse der Arbeitslosigkeit den Kampf an. Sie sei ein „hinterhältiger und harter Gegner der Gesellschaft, der die Träume der Jugend untergräbt“, wurde Samaras nach einem Treffen mit dem Wirtschaftsminister von Mitarbeitern zitiert. In den nächsten Jahren sollen mehr als 770 000 neue Arbeitsplätze in Griechenland entstehen, hieß es.
Die Statistiker korrigierten mit den neuen Zahlen vorläufige Angaben von Anfang August, denen zufolge die Wirtschaft nur um 0,2 Prozent geschrumpft war, nur leicht. Zudem sei im ersten Quartal 2014 das BIP mit minus 1,1 Prozent etwas stärker zurückgegangen als vor einem Monat (minus 0,9 Prozent) angenommen wurde. Von entscheidender Bedeutung wird die Entwicklung im dritten Quartal sein. Dann dürften erste konkrete Ergebnisse der Tourismussaison zum Tragen kommen.
Griechenlands Wirtschaft profitiert derzeit von einem Tourismusboom. Das Finanzministerium in Athen rechnet für 2014 erstmals wieder mit einem Anstieg der gesamten Wirtschaftsleistung von 0,6 Prozent. Der Verband der Touristischen Unternehmen (SETE) meldete am Montag, es seien diesen Sommer mindestens 100 000 neue Arbeitsplätze entstanden.
Zuletzt hatte es im zweiten Quartal 2008 beim BIP ein Plus von 0,4 Prozent gegeben. Danach stürzte die griechische Wirtschaft immer tiefer ab, seit 2010 ist der Staat von Hilfskrediten internationaler Geldgeber abhängig.