Hafenwirtschaft Hamburger Hafen fällt beim Containerumschlag weiter zurück

Hamburg (dpa) - Der Hamburger Hafen hat in den ersten drei Monaten des Jahres beim Containerumschlag Marktanteile gegen die Konkurrenzhäfen Rotterdam und Antwerpen verloren.

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Insgesamt gingen 2,22 Millionen Standardcontainer (TEU) über die Kaikanten und damit 0,7 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie die Marketing-Gesellschaft des Hafens am Mittwoch in der Hansestadt mitteilte. Gleichzeitig legte Rotterdam um 8,8 Prozent zu und Antwerpen um 0,7 Prozent. Diese beiden Häfen vereinen fast 60 Prozent des Containerverkehrs in Nordwesteuropa auf sich. Der Hamburger Marktanteil liegt bei 22,7 Prozent.

Hinter dem leichten Rückgang des Hamburger Containerumschlags verbergen sich zum Teil gegenläufige Entwicklungen. So nahm der Verkehr mit dem größten Handelspartner China um 2,0 Prozent ab, während das zweitgrößte Marktsegment Russland um 15,6 Prozent zulegte. Die Marketing-Gesellschaft erwartet für das Gesamtjahr kein nennenswertes Wachstum.

Die andauernde Stagnation des Hamburger Hafens im Containerverkehr ist auf verschiedene Gründe zurückzuführen. Dazu zählen neben konjunkturellen Entwicklungen bei wichtigen Handelspartnern und den Rahmenbedingungen im Wettbewerb auch einige strukturelle Faktoren. Der globale Containerverkehr wuchs über einen langen Zeitraum deutlich stärker als die globale Wirtschaftsleistung und der Welthandel. Die Containerisierung habe ihren Abschluss gefunden und damit sei künftiges Wachstum begrenzt, sagte der Analyst Jan Tiedemann von dem maritimen Beratungsunternehmen Alphaliner.

Auf der Hauptroute des Welthandels zwischen Asien und Europa werden nach seiner Ansicht künftig weitgehend sogenannte Megamax-Schiffe mit 18.000 bis 21.000 TEU Tragfähigkeit eingesetzt. Damit bestehe die Herausforderung für die Häfen darin, für die steigende Zahl dieser Schiffe genug geeignete Liegeplätze, Containerbrücken und Kapazitäten für den An- und Abtransport der großen Containermengen zu schaffen. In Hamburg können die großen Schiffe allerdings das modernste Containerterminal Altenwerder nicht mehr anlaufen, weil sie nicht unter der Köhlbrandbrücke hindurchpassen.

Insgesamt hat der Hafen in den ersten drei Monaten 35,4 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen und damit 1,7 Prozent mehr als im gleichen Vorjahresquartal. Das lag vor allem an einem stark steigenden Bedarf an Kohle für das Kraftwerk Moorburg und andere energieintensive Produktionsbetriebe. Der Massengutumschlag des Hafens stieg um 6,7 Prozent auf 12,2 Millionen Tonnen, so viel wie noch nie in einem Quartal.