Börse in Frankfurt Handelskonflikte stimmen Dax-Anleger vorsichtig

Frankfurt/Main (dpa) - Die Sorge vor einem schwächeren Wirtschaftswachstum wegen des sich hochschaukelnden Handelsstreits zwischen den USA und China hat am Freitag den Dax belastet.

Zudem hinterließ der große Verfallstag an der Terminbörse - der sogenannte Hexensabbat - kleinere Spuren. Der Dax schloss mit 13.010,55 Punkten und damit 0,74 Prozent tiefer. Auf Wochensicht bedeute das aber immer noch ein Plus von fast 2 Prozent.

Zudem hielt der Dax die Marke von 13.000 Punkten, die er am Donnerstag zurückerobert hatte, nachdem Aussagen der Europäischen Zentralbank den Anlegern Hoffnung auf noch lange sprudelndes Billiggeld gemacht hatten. Ob der Sprung über 13.000 Zähler der lang ersehnte Befreiungsschlag ist, dürfte sich Börsenexperten zufolge aber erst in der neuen Woche zeigen. Entscheidend dürfte dabei auch der Handelsstreit zwischen den USA und China werden. So verhängte US-Präsident Donald Trump Zölle gegen China, das daraufhin Vergeltung ankündigte.

Der Index der mittelgroßen Werte MDax fiel um 0,81 Prozent auf 26.951,13 Punkte, und der Technologiewerte-Index TecDax sank um 2,72 Prozent auf 2863,55 Zähler.

Auch an den Börsen Europas ging es nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 0,63 Prozent auf 3505,02 Punkte ein. Der Pariser CAC 40 jund der Londoner FTSE 100 gaben ebenfalls nach. An der Wall Street notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss fast 1 Prozent im Minus.

Im Dax zählten die Aktien des Reifenherstellers und Autozulieferers Continental mit einem Plus von mehr als 2 Prozent zu den größten Gewinnern. Die Investitionen des US-Autobauers General Motors in Fahrassistenzsysteme dürften für gute Stimmung in der gesamten Branche sorgen, erklärten Experten der US-Bank Morgan Stanley.

Abermals gefragt waren auch klassische Dividendenwerte: Die Papiere der Versorger Eon und RWE zählten ebenfalls zu den größten Gewinnern im Dax. Im MDax stiegen die Anteile von Ceconomy an der Index-Spitze um 4,52 Prozent. Endlich scheint sich eine Lösung für das schwierige Russland-Geschäft des Elektronikhändlers Media-Saturn abzuzeichnen. Es könnte verkauft werden.

Für die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank ging es im Dax hingegen um 1,71 Prozent beziehungsweise 4,18 Prozent abwärts. Banken zählten zu den Verlierern der Niedrigzinspolitik der Notenbanken, da diese das klassische Einlagen- und Kreditgeschäft belastet. Im TecDax knickten die Aktien des Bezahldienstleisters Wirecard um 5,63 Prozent ein. Hier machten Anleger nach einer langen Gewinnserie erst einmal Kasse.

Im Blick stand zudem der Online-Möbelhändler Home24, der den Schritt aufs Börsenparkett wagte. Die Aktien schlossen mit 29,40 Euro. Das war ein Plus von fast 28 Prozent im Vergleich zum Ausgabepreis von 23 Euro.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,32 Prozent am Vortag auf 0,24 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,50 Prozent auf 140,98 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,13 Prozent auf 161,06 Punkte.

Der Euro wurde zuletzt zu 1,1621 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1596 (Donnerstag: 1,1730) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8624 (0,8525) Euro.