Konjunkturumfrage Handwerk positiv gestimmt

Optimismus in allen Branchengruppen, hohe Erwartungen für die Zukunft.

Konjunkturumfrage: Handwerk positiv gestimmt
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Düsseldorf. Das Rheinische Handwerk gibt sich optimistisch. Laut einer Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Düsseldorf schätzen 87 Prozent der Betriebe die Lage und die Entwicklung als gut ein. „Das Handwerk hat eine stabile Position auf seinen Märkten und befindet sich in einer robusten Verfassung“, erklärte der Präsident der Handwerkskammer, Andreas Ehlert, am Montag bei der Vorstellung des Frühjahrsgutachtens.

Zwei Mal jährlich fragt die Handwerkskammer die Geschäftslage und die Erwartungen für die nächsten sechs Monate ab. Während die Wirtschaftsräume Düsseldorf und Niederrhein ein Allzeithoch erleben, bleibt das Bergische Städtedreieck hinter dem Durchschnittswert. Das Ruhrgebiet nähert sich hingegen den wachstumsstärkeren Regionen an (siehe Bild 2). Insgesamt nahmen 954 Unternehmen an der Befragung teil.

Die gute Stimmung zieht sich durch alle Branchengruppen — vom Bau und Ausbau über die Produzenten für den Gewerblichen Bedarf, das Kfz-Gewerbe, die personenbezogenen Dienstleister bis hin zu Gesundheits- und den Lebensmittelbranchen. Der Ausbausektor ist am meisten ausgelastet, Optiker und Orthopädietechniker profitieren von der alternden Bevölkerung, auch Uhrmacher und Maßschneider freuen sich über eine gesteigerte Nachfrage.

Dabei ist die allgemeine Stimmung besser als die tatsächliche Lage. Seit dem Herbst gibt es weniger Aufträge, die Auslastung der Unternehmen hat sich verringert, für altersbedingt ausscheidende Mitarbeiter gibt es keinen qualifizierten Nachwuchs. Die Betriebe investieren parallel dazu nur zurückhaltend in ihre Anlagen — sie müssten von Fachkräften bedient werden, die es nicht gibt. Doch die Auftragslage verbessert sich, auch geopolitische Krisen haben keinen Einfluss.

Dass sich die Lage verschlechtert, erwartet aber nur jeder zehnte Handwerksbetrieb an Rhein, Ruhr und Wupper. „Das ist sehr, sehr wenig“, sagt Ehlert. Im Herbst war noch jeder achte Inhaber skeptisch.

Für die Zukunft haben die Handwerksbetriebe hohe Erwartungen. Vier von fünf Unternehmen rechnen mit einer verbesserten Umsatz- und Auftragsentwicklung. Die Umsätze kletterten um vergangenen Jahr um 2,2 Prozent auf 28 Milliarden Euro. Auch für 2015 geht die Handwerkskammer von leichten Zuwächsen aus.

Bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels appelliert Andreas Ehlert an die Schulen: „Insbesondere Gymnasien engagieren sich noch immer zu wenig, um ihren Schülern auch Einblicke in gewerblich-technische Ausbildungsberufe zu eröffnen.“