Handwerk trotzt der Konjunkturflaute
Magdeburg/Frankfurt (dpa) - Die schwache Konjunktur und die vielen Krisenherde in aller Welt können dem deutschen Handwerk bislang wenig anhaben. Während sich die Stimmung im Mittelstand erneut verschlechtert, laufen die Geschäfte bei den meisten Handwerkern in Deutschland rund.
„Die Probleme der globalen Wirtschaft lassen das Handwerk bislang unbeeindruckt“, sagte der Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Holger Schwannecke, bei der Vorlage der Herbstumfrage des Verbandes in Magdeburg.
Ganz anders im deutschen Mittelstand: Erstmals seit fast zwei Jahren schätzen die mittelständischen Unternehmen in Deutschland die Entwicklung ihrer Geschäfte auf Halbjahressicht wieder mehrheitlich pessimistisch ein, wie die KfW-Bankengruppe bei der Vorstellung des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers in Frankfurt mitteilte.
Nach einer ZDH-Umfrage haben in diesem Herbst nur 12 Prozent der Handwerksbetriebe von schlechteren Geschäften berichtet, 88 Prozent hingegen von guten oder zufriedenstellenden Geschäften. Die Zahlen lägen exakt auf dem Vorjahresniveau. „Dem Handwerk geht es gut“, sagte Schwannecke. Für die Analyse waren die Antworten von 23 800 Betrieben in Deutschland ausgewertet worden. Der Zentralverband vertritt rund eine Million Handwerksbetriebe mit mehr als fünf Millionen Beschäftigten.
Auch die Mittelständler bewerten ihre aktuelle Geschäftslage zwar als stabil. Wegen der eingetrübten Erwartungen fiel das mittelständische Geschäftsklima insgesamt aber zum siebten Mal in Folge: „Damit beginnt das vierte Quartal stimmungsmäßig noch schlechter als das dritte endete“, erklärte die Förderbank KfW. Die deutsche Wirtschaft stecke nach dem unerwarteten Rückgang der Wirtschaftsleistung im Frühjahr in einer Schwächephase, die sich zunehmend verfestige.
KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner führte das enttäuschende Oktober-Ergebnis auf das schwierige internationale Umfeld zurück, das Exportunternehmen und Investitionsgüterhersteller bremse: „Wir rechnen mit einer Stagnation der deutschen und europäischen Wirtschaft, die sich bis ins neue Jahr hinziehen wird.“