Preiserhöhungen geplant Handwerker bauen Umsatz aus

Wiesbaden (dpa) - Das Handwerk in Deutschland hat in den meisten Fällen weiterhin goldenen Boden. Die Umsätze im zulassungspflichtigen Handwerk sind 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

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Am stärksten wuchsen die industrienahen Sparten wie zum Beispiel der Metallbau oder die Feinwerkmechanik, die zusammen um 5,2 Prozent zulegten. Ein vergleichsweise geringes Wachstum von 1,4 Prozent verzeichneten die Handwerksbetriebe für den privaten Bedarf wie Friseure, Schornsteinfeger und Steinmetze.

Beim privaten Bedarf (-1,3 Prozent) sowie im Lebensmittelgewerbe (-0,6 Prozent) ging die Beschäftigtenzahl gegen den allgemeinen Trend zurück. Da die anderen Handwerkssparten zulegten, ergab sich unter dem Strich ein Beschäftigungszuwachs von 0,6 Prozent im Vergleich zu 2016. Das Niveau aus dem Jahr 2009 wurde noch nicht wieder erreicht. Die Branche klagt über Nachwuchsmangel und die ungeklärte Nachfolgefrage bei einer Vielzahl der Betriebe.

Zulassungspflichtig bedeutet, dass ein Betrieb in die Handwerksrollen eingetragen sein muss und von einem Meister geleitet wird. Darunter fallen 41 Gewerbe meist aus den handwerklichen Kernbereichen Bau, Kfz, Lebensmittel und Gesundheit. Es gibt zudem eine Vielzahl zulassungsfreier Handwerke und handwerksähnlicher Gewerbe.

Nach jüngsten Untersuchungen des Finanzdienstleisters Creditreform dürften Handwerkerleistungen für die Verbraucher in den kommenden Monaten teurer werden. Gut 60 Prozent der Betriebe planten Preiserhöhungen, hatte Creditreform im Rahmen der am Dienstag endenden Handwerksmesse in München mitgeteilt.