Hannover Rück: 382 Millionen Gewinn trotz Krise
Hannover (dpa) - Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover hat trotz Großschäden und Schuldenkrise in den ersten neun Monaten einen Nettogewinn von knapp 382 Millionen Euro verbucht.
Der Überschuss lag damit um 200 Millionen unter dem Vorjahreswert, der jedoch von einem positiven Steuereffekt von 100 Millionen Euro geprägt war. Hinzu kamen Anfang 2011 hohe Belastungen vor allem durch Erdbeben und Tsunami in Japan. Mit dem Ergebnis aus Kapitalanlagen ist das Unternehmen zufrieden - trotz Risikoaufschlägen und Niedrigzinsen.
Fürs Gesamtjahr sieht sich der Versicherer gut auf Kurs, sein Ergebnisziel von 500 Millionen Euro zu erreichen. Anders als Konkurrent Münchener Rück hat die Hannover Rück keine griechischen Papiere im Portfolio, und nur sehr wenige Aktien. Die Auswirkungen der Turbulenzen auf den Finanzmärkten hielten sich daher in Grenzen. Das niedrige Zinsniveau bei den Kapitalanlagen könne durch Preiserhöhungen bei den Prämien ausgeglichen werden.
Zu schaffen machten der Hannover Rück in diesem Jahr vor allem die Folgen der Katastrophe in Japan - sie kosteten die Versicherung 239 Millionen Euro. Für die Erdbeben in Neuseeland im Februar und Juni musste das Unternehmen 135 Millionen Euro aufwenden. Hurrikan „Irene“, der Ende August an der Ostküste der USA Tod und Zerstörung hinterließ, schlug mit 20 Millionen Euro zu Buche.
Die Belastungen durch die Fluten in Thailand ließen sich bisher noch nicht abschätzen, es sei aber von einem „nennenswerten Großschaden“ auszugehen, sagte Finanzvorstand Roland Vogel.
Wegen der schweren Katastrophen reichten die Beitragseinnahmen in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung von Januar bis September nicht aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote blieb trotz eines eher schadenarmen Sommerquartals mit 105 Prozent deutlich über der kritischen 100-Prozent-Marke.