Hauptverwaltung: Zieht Karstadt nach Düsseldorf oder Oberhausen?
Essen. Der Karstadt-Konzern zieht mit seiner Hauptverwaltung von Essen-Bredeney möglicherweise nach Oberhausen oder Düsseldorf um. Das berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) am Donnerstag (28.1.2016).
Die WAZ beruft sich in ihrem Bericht auf Insider-Informationen.
In Oberhausen gilt ein ehemaliges Areal des Industriekonzerns Babcock nahe des Hauptbahnhofs als möglicher Standort. In Düsseldorf soll angeblich eine Immobilie in der Nähe des Handelkonzern Metro im Gespräch sein.
Ein Sprecher der Stadt Oberhausen lehnte eine Stellungnahme ab. Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) erklärte: „Wir freuen uns, dass Karstadt die Landeshauptstadt Düsseldorf als zukünftigen Standort seiner Zentrale ernsthaft in Erwägung zieht. Selbstverständlich würden wir uns auch freuen, wenn wir sie von den Qualitäten des Standorts Düsseldorf überzeugen können.“
Die Essener Stadtspitze setzt sich dagegen für einen Verbleib von Karstadt am bisherigen Firmensitz ein. Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) kündigte im Gespräch mit der „WAZ“ an, für den Erhalt des Standorts kämpfen zu wollen.
Der Karstadt-Konzern war 2009 insolvent gegangen und wurde 2014 erneut zum Sanierungsfall. Nach massiven Stellenstreichungen ist die Hauptverwaltung im Essener Süden zu groß geworden. Die Mitarbeiterzahl ist von 3000 auf 1000 Mitarbeiter geschrumpft.
Karstadt hatte im vergangenen Sommer angekündigt, ein neues Gebäude für die Firmenzentrale suchen zu wollen. Das derzeit in Essen genutzte Gebäude aus den späten 1960er Jahren entspreche nicht mehr „den Anforderungen eines modernen Arbeitgebers und Unternehmens“, hieß es damals in einer internen Mitteilung an die Karstadt-Mitarbeiter. red/dpa