Hennes & Mauritz startet mit Gewinnrückgang ins neues Jahr
Stockholm (dpa) - Weil die Schuldenkrise den europäischen Verbrauchern das Einkaufen verleidet, will die Modekette Hennes & Mauritz (H&M) verstärkt auf anderen Kontinenten expandieren.
Rund 350 neue Filialen seien geplant, die meisten davon in China und den USA, kündigte das schwedische Unternehmen am Donnerstag an. Zudem plant der Konzern den Schritt nach Südamerika und Südostasien. Große Hoffnungen knüpft die Kette auch an die im März eingeführte Marke „& Other Stories“.
Die kostspielige Expansion hat ihren Preis: Die Ausgaben für das Ladennetz und der Aufbau einer neuen Marke haben bereits im ersten Geschäftsquartal den Gewinn geschmälert.
Von Dezember bis Februar sank das Nettoergebnis um rund zehn Prozent auf 2,46 Milliarden schwedische Kronen (293 Mio Euro). Die Aktie schaffte es an der Börse in Stockholm dennoch auf einen Spitzenplatz und gewann bis zum Mittag 1,63 Prozent auf 230,30 Kronen.
Das erste Quartal sei von der schwierigen Situation in der Textilindustrie gekennzeichnet gewesen, sagte Vorstandschef Karl-Johan Persson. Die Umsätze hätten sich nicht so entwickelt wie erhofft. 2013 werde vermutlich ein herausforderndes Jahr werden. Auch das ungünstige Wetter beeinträchtigte das Geschäft. Insgesamt legte der Umsatz 2012 um zwei Prozent auf 28,39 Milliarden Kronen zu.
H&M ist der weltweit zweitgrößte Textilhändler nach dem spanischen Inditex-Konzern, der vor allem durch sein Flagschiff Zara bekannt ist. Inditex hatte vergangene Woche Zahlen vorgelegt, die enttäuschten. Beide Unternehmen sind auf preisgünstige Kleidung spezialisiert und setzen auf schnelle Wechsel ihrer Kollektionen. Weltweit kam H&M Ende Februar auf über 2800 Läden.
Um nicht mehr ausschließlich als Anbieter von preiswerter Mode wahrgenommen zu werden, baut H&M weitere Marken auf. Neuester Zugang ist die Marke „& Other Stories“, die derzeit online angeboten wird. Erste Läden hat die Marke in London und Kopenhagen. Weitere Eröffnungen stehen im Frühjahr an, unter anderem in Berlin.