Hochtief-Übernahme durch ACS steht auf der Kippe
Essen/Bonn (dpa) - Die Übernahme des größten deutschen Baukonzerns Hochtief durch den spanischen Großaktionär und Konkurrenten ACS steht nach „Spiegel“-Informationen auf der Kippe. Wie das Nachrichtenmagazin berichtet, hat die deutsche Finanzaufsicht Bafin schwerwiegende Bedenken.
Daher wolle die Behörde das ACS-Angebot für Hochtief offenbar ablehnen. Ein Sprecherin der Bafin sagte dazu am Samstag: „Den Spiegel- Artikel kann ich nicht kommentieren. Die Entscheidung der BaFin ist noch nicht gefallen.“ Auch eine ACS-Sprecherin wollte sich nicht äußern. Bei Hochtief hieß es lediglich: „Wir blicken der Entscheidung der Bafin mit Interesse entgegen.“ Hochtief sperrt sich gegen eine Übernahme durch ACS, darf sich aber offiziell erst nach einer Veröffentlichung des Übernahmeangebots dazu äußern.
Der spanische Konzern hatte die Übernahmeofferte für Hochtief am 11. November bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) vorgelegt. Das weitere Vorgehen ist im Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG) geregelt. Danach hat die Behörde zehn - sofern Fehler in der Angebotsunterlage korrigiert werden müssen - weitere fünf Werktage Zeit, um die Angebotsunterlage zu gestatten oder zu untersagen. Demnach muss die Bafin das ACS-Angebot bis zu diesem Montag geprüft haben. Sollte es genehmigt werden, muss es „unverzüglich danach“ veröffentlicht werden.
Nach „Spiegel“-Angaben stört sich die Bafin an den Risiken bei der Finanzierung der Übernahme durch ACS. So sei der Konzern in Spanien wegen Bilanzfälschung verklagt worden. Probleme mache auch eine Klage spanischer Kleinaktionäre, die eine Kapitalerhöhung bei ACS für ungültig erklären lassen wollen. Dazu erklärte die ACS-Sprecherin, dass dies Kapitalerhöhung mit 99,5 Prozent der Stimmen beschlossen worden sei.