Hotellerie legt zu - Gaststätten bleiben im Minus
Wiesbaden (dpa) - Der Boom im Inlandstourismus und geringere Steuerlasten für Hotels haben das deutsche Gastgewerbe im vergangenen Jahr beflügelt. Erstmals seit vier Jahren konnte die Branche mit 2,2 Prozent ein nominales Umsatzplus zum Vorjahr verbuchen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Zu unveränderten Preisen (real) schrumpfte der Umsatz hingegen um 0,7 Prozent. Bei den Gaststätten ging der lange Abwärtstrend weiter.
Die größten Zuwächse verbuchten Hotels und die übrigen Beherbergungsbetriebe mit 6,9 Prozent nominalem Plus. Auch real legten sie um 1,1 Prozent zu. Allerdings hatte die Branche im Krisenjahr 2009 nach Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) auch rund eine Milliarde Euro Netto-Umsatz oder starke 6,0 Prozent verloren und war damit auf das Niveau von 2005 abgestürzt.
Die Gaststätten verloren auch 2010 weiter an Geschäft und mussten ein reales Minus von 1,6 Prozent verkraften. Damit setzte sich ein seit 2002 anhaltender Abwärtstrend fort.
Gegenüber dem Vorjahresmonat erzielte das Gastgewerbe insgesamt im Dezember 2010 in Deutschland nominal 0,5 Prozent und real 3,0 Prozent weniger Umsatz. Die angesichts der wiederentdeckten Kauflaune aufgeflammten Hoffnungen auf das Weihnachtsgeschäft dürften damit enttäuscht worden sein. Auch im Vergleich zum Vormonat November lag der Umsatz im Dezember nominal um 1,9 Prozent und real um 2,3 Prozent niedriger.