HSH liegt bei Sanierung weit vor ihrem Plan
Hamburg/Kiel (dpa) - Die HSH Nordbank kommt bei ihrer Sanierung zügiger voran als von ihr selbst erwartet. „Wir liegen um rund 600 Millionen Euro vor unseren Planungen“, sagte Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher am Donnerstag.
Ohne die Kosten der Restrukturierung erreichte die HSH Nordbank im dritten Quartal ein Ergebnis von 211 Millionen Euro. Das reicht aus, um auch für die ersten neun Monate ein Plus von 101 Millionen Euro auszuweisen - nach einem Verlust von 575 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Unter dem Strich bleibt dennoch ein Verlust von 246 Millionen Euro nach neun Monaten. Das liegt vor allem an den Kosten für die Milliardengarantien der Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein, die mit 393 Millionen Euro zu Buche schlagen.
„Durch unser konsequentes Risikomanagement haben wir die Risikovorsorge stark zurückführen können“, sagte Nonnenmacher. Das sogenannte Kreditersatzgeschäft, das Engagement in fragwürdigen Investmentprodukten, habe die HSH Nordbank von einstmals 30 auf nunmehr weniger als 14 Milliarden Euro reduziert.
Die Bilanzsumme beträgt noch 162 Milliarden Euro und damit fast ein Viertel weniger als zu Beginn der Restrukturierung. Dadurch erhöhte sich die Kernkapitalquote auf 14,8 Prozent.
Die Weichen seien gestellt, der Weg müsse nun konsequent zu Ende gegangen werden, sagte Nonnenmacher. Schon im laufenden Jahr werde die Bank ohne Restrukturierungskosten ein positives Ergebnis erzielen und 2011 echte Gewinne ausweisen. Die Garantien der Länder von 10 Milliarden Euro werde die Bank im kommenden Jahr zurückführen; gedacht sei an eine Größenordnung von bis zu 3 Milliarden Euro.
Die Bank benötigte die Garantien, um ihre Risiken abzusichern. Sie hat bislang jedoch keine Garantie in Anspruch genommen und ist nach Nonnenmachers Worten weit davon entfernt.
Zu seiner eigenen Situation gab sich Nonnenmacher wortkarg. Der Aufsichtsrat soll den umstrittenen Vorstandschef nach dem Willen der Eigentümer in seiner Sitzung am 2. Dezember abberufen, weil er in mehrere Affären verstrickt sei und das Vertrauen verloren habe. „Ich sehe das ganz professionell“, sagte Nonnenmacher. „Das Interesse der Bank steht im Vordergrund und ich werde meinen Beitrag leisten.“ Alles andere sei Sache des Aufsichtsrates.